Das ist der Aufsichtsrat der Genossenschaft Gemeinschaftsenergie (v.l.): Dr. Ronald Jankovics, Josef Berkel, Vorsitzende Sandra Breidenbach, Dr. Daniela Kruse und Jens Langensiepen als Vertreter der Stadtwerke.

Das ist der Aufsichtsrat der Genossenschaft Gemeinschaftsenergie (v.l.): Dr. Ronald Jankovics, Josef Berkel, Vorsitzende Sandra Breidenbach, Dr. Daniela Kruse und Jens Langensiepen als Vertreter der Stadtwerke. © Gemeinschaftsenergie

Castrop-Rauxeler Energiegenossenschaft legt Raketenstart hin

rnEnergiewende

Die neu gegründete Energiegenossenschaft ist erst wenige Wochen alt und kommt überraschend gut an. Die Initiatoren hatten anfangs nicht mit solch einer überwältigenden Resonanz geplant.

Castrop-Rauxel

, 13.10.2022, 11:55 Uhr / Lesedauer: 2 min

Wenn nur alles so eine große Beteiligung hervorrufen würde wie die Gründung dieser Genossenschaft: Die Idee Gemeinschaftsenergie Castrop-Rauxel kommt offenbar spitzenmäßig an. Hatten die Initiatoren in ihren „Geschäftsplänen“ von 100 Mitgliedern bis Ende 2023 als Ziel geplant, sind sie nun schon bei 89 Gründungsmitgliedern und über 100 weiteren ernsthaft am Beitritt interessierten Menschen.

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Sebastian Land teilte jetzt in einem Newsletter diese frohe Kunde mit. Die Zahl der Gründungsmitglieder war beim Initial-Treffen Anfang September schon überwältigend für ihn und seinen Kollegen Ulrich Werkle. 100 Leute kamen ins Dieze zum ersten Abend, 89 davon ließen sich als Gründungsgenossen registrieren. Und nun sind schon 145 weitere, die beim Gründungsabend nicht dabei waren, für einen Beitritt vorgemerkt.

„Nachdem sich die Dinge völlig überschlugen...“

„Super, oder?“, sagte Ulrich Werkle am Dienstag (11.10.) im Telefonat mit unserer Redaktion. Und Sebastian Land schrieb am Wochenende im Newsletter: „Nachdem sich in den ersten Wochen nach der Gründung die Dinge völlig übergeschlagen hatten, hat sich die Lage inzwischen etwas beruhigt.“

Ulrich Werkle (l.), Sebastian Land und Karsten Zygowski sind in den Vorstand der Bürgerenergie-Genossenschaft gewählt worden.

Ulrich Werkle (l.), Sebastian Land und Karsten Zygowski sind in den Vorstand der Bürgerenergie-Genossenschaft gewählt worden. © Gemeinschaftsenergie

Denn nun geht das rechtliche Prozedere seine Wege: Die Genossenschaft muss nun den Weg zum Registergericht finden und wird dort eingetragen. Erst dann ist sie rechtswirksam, erst dann ist es auch möglich, ihr beizutreten. Erst dann können also die Anteile gezeichnet und ausgegeben werden.

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Zehn Anteile sind zum Start das Maximum eines jeden Genossen. Ein Anteil ist 50 Euro wert. So kann man also mit bis zu 500 Euro einsteigen. Wenn als 200 Personen mit jeweils 500 Euro einstiegen, hätte die Genossenschaft 100.000 Euro zur Verfügung. Damit will sie vor allem Photovoltaik-Anlagen, vielleicht aber später auch Windkraftanlagen bauen. Erste Dächer seien derzeit schon in der Prüfung, erklärte Ulrich Werkle.

Die erzeugen dann nach Installation Strom, der der Genossenschaft eine Rendite abwirft. Mit dem Geld kann man weitere Anlagen bauen und den Genossen einen Rendite-Anteil auszahlen. Hauptziel ist aber ein aktives Gestalten der Energiewende, nicht so sehr eine lukrative Geldanlage, die Jahr für Jahr 5 bis 7 Prozent für die Genossen erbringt.

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Wer mehr Anteile zeichnen möchte, den bittet Land noch um Geduld: Auch das soll möglich werden. Aber dazu werde man aufrufen, sobald die ersten Projekte geplant sind.

Workshop am Montag ist der nächste Schritt

Während im Hintergrund der rechtliche Prozess läuft, steht aber nun das nächste Projekt an: Nach der Gründung der Genossenschaft folgt nun der erste Workshop. Denn Teil des Prinzips ist auch eine Beteiligung der Genossen an der Arbeit. 30 Interessenten haben sich schon für ein Treffen am Montag (17.10., 19 Uhr) angemeldet. Dort werden Arbeitsfelder vor- und Kompetenz-Teams zusammengestellt.

So kann man Genosse werden