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Präsenzunterricht in Grundschulen: Ein Stück Normalität zurückgewinnen
Schule und Corona
Volle Klassen, volle Schulhöfe: Ab Montag (31.5.) gilt wieder Präsenzunterricht. Die Grundschulen sind vorbereitet. Die Freude ist groß. Vor allem Erst- und Viertklässler sind im Blick.
In Lehrerkonferenzen wird in diesen Tagen darüber gesprochen, wie die Grundschulen am Montag (31.5.) wieder in den Präsenzunterricht starten. Einiges mehr wird jetzt wieder möglich im Unterricht. Was bleibt, ist der Lolli-Test. Wir haben an zwei Grundschulen nachgefragt.
„Wir sind gut vorbereitet“, sagt Angela Goldbach, Leiterin der Wilhelmschule in Rauxel. Für sie gilt: „Hauptsache, die Kinder kommen wieder in die Schule.“ Auch die Mehrheit der Kinder und der Kollegen freue sich darauf, dass alle wieder zusammen an jedem Schultag in der Schule sind.
„Sie bekommen ein Stück Normalität zurück“, sagt Angela Goldbach. Und ergänzt: „Ich hoffe, dass wir das bis zu den Sommerferien durchziehen können.“ Nicht nur lernen, auch die Pausen, der Sportunterricht, das alles seien doch schöne und wichtige Momente für die Schüler.
Viertklässler können sich gemeinsam auf Abschied vorbereiten
Wichtig findet sie den normalen Schulalltag vor allem für die Erst- und die Viertklässler. „Die Erstklässler haben sich im Klassenverbund zuletzt vor Weihnachten gesehen“, sagt sie. Wer wisse schon, ob jedes Kind überhaupt die Namen aller seiner Mitschüler behalten hat.
Und für die Viertklässler, so Angela Goldbach, sei es wichtig, die letzten Wochen noch mal zusammen zu sein. Das sieht auch ihr Kollege Jan Hagedorn an der Cottenburgschule auf Schwerin so. Nicht nur, dass die Kinder nochmal Stoff aufholen können. Auch der Abschied könne jetzt wieder gemeinsam in der Schule gefeiert werden. „Das haben die Viertklässler auch sofort angesprochen, als die neuen Meldungen kamen“, berichtet er. Genaue Vorgaben der Bezirksregierung werden demnächst erwartet.
Neuer fester Sitzplan für die Cottenburgschüler
An der Cottenburgschule wurden die Eltern wie an anderen Grundschulen auch über den Präsenzunterricht und die weiter geltenden Regeln wie Maskenpflicht unterrichtet. „Wir haben einen neuen Sitzplan entwickelt“, so Hagedorn. Bei den Schülern herrsche Aufbruchstimmung.
Auch im Schulunterricht ist mehr möglich als bisher. „Wir müssen jetzt keine Notbetreuung anbieten. Dadurch haben wir mehr personelle Kapazitäten“, berichtet der Schulleiter.
Die dritten und vierten Klassen dürfen sich auf mehr Fachunterricht freuen. „Wir werden vermehrt Sportunterricht im Freien machen und auch wieder zum Schwimmen gehen“, so Jan Hagedorn. Auch Musik wird wieder unterrichtet.
Lolli-Tests haben sich gut eingespielt
Die Vorsicht wegen der Corona-Pandemie bleibt. In der Cottenburgschule teilen sich die Lehrer so auf, dass bei einem eventuellen Corona-Fall nicht gleich die ganze Schule nach Hause geschickt werden muss. Auch die Testpflicht gilt weiter überall an den Schulen.
Die Lolli-Tests sind inzwischen schon geübt. „Die Kinder sagen, es schmeckt nicht gut“, sagt Angela Goldbach. Aber der Lolli-Test sei für die Kinder unkomplizierter als die Schnelltests. Nur der organisatorische Aufwand sei viel höher.
Getestet wird an der Wilhelmschule ab 31. Mai jedes Kind zweimal wöchentlich, die einen montags und mittwochs, die anderen dienstags und donnerstags zum Schulbeginn. Dann heißt es warten. „Das ist sehr belastend“, sagt die Schulleiterin. Bisher habe sie meist abends das Ergebnis bekommen. Bis jetzt, so sagt Angela Goldbach habe es keinen positiven Lolli-Befund gegeben.
Sollte der doch mal vorkommen, werden die Eltern per vorbereitetem Brief informiert. Dann müssten die Eltern Lolli-Einzeltests, die sie zu Hause haben, machen und in einer Tüte zur Schule bringen. Nach dem Ergebnis, so Angela Hagedorn, entscheidet das Gesundheitsamt, wie es weitergeht.
Ähnlich läuft es an der Cottenburgschule ab. Die Lehrer testen sich zweimal in der Woche, die Kinder ebenfalls. „Das gibt gute Sicherheit“, sagt Jan Hagedorn. Bislang war auch an seiner Schule jeder Lolli-Test negativ.