Polizei ermittelt nun zu drei Einbrüchen in Windkraftanlagen Castrop-Rauxeler Windpark im Fokus

Polizei ermittelt nun zu schon drei Einbrüchen in Windkraftanlagen
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Ein Einbruch in die Windkraftanlage „Airkules“ auf Schwerin sorgte in der vergangenen Woche für einen Polizei- und Rettungseinsatz und einiges Aufsehen: Warum bricht man ein, ohne etwas zu stehlen, wie hier am Mittwoch (11.10.2023) gegen 21 Uhr geschehen?

Es war aber nicht der einzige Einbruch im Windpark auf dem Schweriner Berg. Dort stehen sechs Windkraftanlagen, und an mehreren wurde in den vergangenen Wochen wiederholt an den Zugangstüren manipuliert. Einer oder mehrere Täter drangen dabei auch in zwei andere Anlagen ein.

Die Einbrüche liegen nicht weit auseinander: Zweimal gelang es einem oder mehreren Tätern, die Türen aufzubrechen. In einem Fall sorgte das dafür, dass eine Windkraftanlage seither außer Betrieb ist und keinen Strom produziert. Dem Eigentümer geht also bares Geld verloren.

Es war die Nacht vom 17. auf den 18. August, wie die Polizei am Montag auf Anfrage unserer Redaktion sagte: Irgendwann um Mitternacht sei in einem Zeitfenster von grob zwei Stunden jemand in die Anlage zwischen den Feldern eingebrochen. „Rund 25 Meter Kupferkabel wurden gestohlen“, sagt Polizeisprecher Andreas Lesch.

Polizei benötigt Zeugenhinweise

Dieser Fall ist ebenso wie der eine Nacht zuvor noch in der Bearbeitung bei der Polizei. Bald werden sie wohl an die Staatsanwaltschaft übergeben. Aber noch gibt es kaum Hinweise auf mögliche Täter. Im ersten erfolgreichen Aufbruch einer Eingangstür in einem der Türme in der Nähe des Dingerhofs wurde das einstige Bürgerwindrad von Unbefugten geöffnet.

Jemand war drinnen, wie Leonore Schröder gegenüber unserer Redaktion bestätigte. Dabei wurden nach Angaben der Polizei wohl Sicherungen aus der Anlage mitgenommen. Sie ist aber immerhin wieder in Betrieb. Der Tatzeitraum lässt sich auf den 16./17. August, ebenfalls über Nacht, eingrenzen.

Die Windkraftanlage Airkules auf Schwerin an der Stadtgrenze zwischen Castrop-Rauxel und Dortmund: Hier ermittelte am Donnerstag vergangener Woche die Polizei.
Die Windkraftanlage Airkules auf Schwerin an der Stadtgrenze zwischen Castrop-Rauxel und Dortmund: Hier ermittelte am Donnerstag vergangener Woche die Polizei. © Tobias Weckenbrock

Beim Diebstahl von Kupferleitungen aus dem anderen Windrad-Turm wurden größere Schäden hinterlassen. Die Leitungen führen vom Fuß des Turms über Kabelschellen an der Innenwand nach oben zur Gondel, wo der Strom von den Rotorblättern über die Turbine erzeugt und dann nach unten geleitet wird. Kupfer lässt sich auf dem Schwarzmarkt zu Geld machen. Das Metall gilt als guter Leiter und ist verhältnismäßig wertvoll.

Die Windkraftanlagen sind über Panikschlösser verschlossen. Das gewährleistet eine Öffnung von innen zu jeder Zeit. Außerdem sind Schranken an den Zufahrten von der Straße aus, die in der Regel auch geschlossen sind. Das soll Vandalismus und den Abtransport von Diebesgut erschweren. Die Anlage, aus der Kupfer mitgenommen wurde, liegt an einem Feldweg weitab der Straße.

Zum neuesten Einbruch lägen bisher keine Hinweise auf Täter vor. Die Polizei bittet aber um Hinweise zu allen drei Fällen: Man kann sie erreichen unter Tel. 0800 2361111.

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