Pöppinghausen wehrt sich: 468 Unterschriften gegen die geplanten Stromtrassen übergeben

Bürgerinitiative Pöppinghausen

Pöppinghausen steht unter Strom: Der geplante Ausbau der Stromtrassen erhitzt die Gemüter. Eine Bürgerinitiative wehrt sich gegen die Amprion-Pläne - und signalisiert Gesprächsbereitschaft.

Pöppinghausen

, 19.01.2019, 15:00 Uhr / Lesedauer: 2 min
Gaby Winkelkotte von der Bürgerinitiative "Nicht über unseren Köpfen" übergab Castrop-Rauxels Bürgermeister Rajko Kravanja die gesammelten Unterschriften gegen den Ausbau der Stromtrassen in Pöppinghausen.

Gaby Winkelkotte von der Bürgerinitiative "Nicht über unseren Köpfen" übergab Castrop-Rauxels Bürgermeister Rajko Kravanja die gesammelten Unterschriften gegen den Ausbau der Stromtrassen in Pöppinghausen. © Marc-André Landsiedel

Die Pöppinghauser Bürger wehren sich mit aller Macht gegen die von der Firma Amprion geplante Aufrüstung der Stromtrassen über ihren Häusern. Am Freitag übergab Gaby Winkelkotte von der Bürgerinitiative „Nicht über unseren Köpfen“ Castrop-Rauxels Bürgermeister Rajko Kravanja sowie der SPD-Landtagsabgeordneten Lisa Kapteinat in Pöppinghausen eine Liste mit Unterschriften gegen den geplanten Ausbau der Trassen.

71 Prozent sind gegen die Amprion-Pläne

468 Unterschriften hat die Bürgerinitiative in den vergangenen Wochen zusammenbekommen. Gemessen an den 658 erwachsenen Einwohnern des Ortsteils ergibt sich in der Nachbarschaft somit eine Unterstützung von 71 Prozent für den Widerstand der Initiative gegen die Pläne des Netzbetreibers. „Wir sind überwältigt von dem großen Zuspruch, den wir erhalten haben“, sagt Georg Winkelkotte.

Im Anschluss an die Übergabe setzten sich Bürgermeister Kravanja, Lisa Kapteinat, sowie der technische Beigeordnete Heiko Dobrindt und Stadtplanungs-Leiter Philipp Röhnert mit den Mitgliedern der Bürgerinitiative für ein ausgiebiges Gespräch zusammen.

Stadt und Bürger ziehen an einem Strang

Bürgermeister Kravanja bedankte sich bei den Pöppinghausern für die überreichten Unterschriften und stellte klar, dass Stadtverwaltung und Bürgerinitiative an einem Strang zögen. Oberstes Ziel sei es, ein Planungsfeststellungsverfahren durch die Bezirksregierung Münster zu erwirken, um Amprions Pläne auszubremsen - und eine vorschnelle Bewilligung derselben zu verhindern.

Amprion will Versorgungssicherheit gewährleisten

Amprion möchte das Umspannungswerk Pöppinghausen von 220 Kilovolt (kV) auf 380 kV aufrüsten - wie auch die zu- und ableitenden Stromtrassen, die teilweise quer über Pöppinghausen führen. Offizieller Grund: Die Versorgungssicherheit müsse gewährleistet werden.

Die Pöppinghauser Bürger fürchten eine mögliche Gesundheitsgefährdung durch die erhöhte Strahlenbelastung, aber auch Wertminderung ihrer Grundstücke. Sie fordern stattdessen eine Erdkabelverlegung oder eine weiträumige Umgehung des Wohngebietes.

Amprion lädt zur Info-Veranstaltung am 24. Januar

Für den 24. Januar hat Amprion eine Informationsveranstaltung angekündigt. Sie soll um 18 Uhr in der Kirche in Pöppinghausen stattfinden. Kurios: Die Einladungen, die Amprion hierzu verschickt hat, sind laut Gaby Winkelkotte bei vielen Bürgern gar nicht angekommen. So auch bei ihr.

Nun sind die Mitglieder der Bürgerinitiative gespannt, ob Amprion bei dem Treffen auch Alternativ-Vorschläge präsentiert. Selber sei man durchaus bereit, sich mit dem Versorger an einen Tisch zu setzen. Das gelte laut Rajko Kravanja auch für die Stadt. Sollte Amprion keine Gesprächsbereitschaft zeigen, will die Bürgerinitiative sich juristisch beraten lassen.

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