Angesichts vieler Personalausfälle bieten einige Castrop-Rauxeler Kitas aktuell nur einen Notbetrieb an.

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Personalnot wegen Corona: Castrop-Rauxeler Kitas gehen an ihre Grenzen

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Angesichts vieler Corona-Infektionen kämpfen einige Castrop-Rauxeler Kitas mit Personalmangel. Die Folge: Notgruppen müssen eingerichtet werden – zum Unmut vieler Eltern.

Castrop-Rauxel

, 28.02.2022, 05:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Kranke Kinder, überlastete Mitarbeiter und verärgerte Eltern: Die Situation in manchen Castrop-Rauxeler Kitas ist angespannt. Hohe Infektionszahlen sorgen vielerorts für Einschränkungen − auf allen Seiten.

Erst am Montag (21.2.) kündigte der NRW-Familienminister Joachim Stamp in einem Brief an, dass Kita-Schließungen in den kommenden Wochen unvermeidbar seien. Der Grund: Erzieherinnen und Erzieher fallen coronabedingt aus.

Erzieherinnen und Erzieher an ihren Grenzen

In Castrop-Rauxel betrifft das derzeit vor allem die evangelischen Kitas: „Alle gehen momentan auf dem Zahnfleisch”, erzählt Markus Mieberg, Geschäftsführer des Evangelischen Kirchenkreises Herne. Er ziehe seinen Hut davor, wie die Beschäftigten den Betrieb aktuell am Laufen halten.

Denn ohnehin komme es in dieser Jahreszeit zu vielen Ausfällen, die nun durch Corona-Erkrankungen noch verschärft würden. Zwar sei keine Kita geschlossen, allerdings werde in Castrop-Rauxel vielerorts nur ein Notbetrieb angeboten.

Ärger der Eltern sei direkt zu spüren

Das heißt: Nur noch Berufstätige dürfen ihre Kinder vorbeibringen. Ausnahmen gebe es auch, „wenn Vater und Mutter außergewöhnliche Termine haben”, sagt Mieberg. Bei wem das nicht der Fall sei, der müsse sich umorientieren.

Den Ärger darüber bekomme der Geschäftsführer dann direkt zu spüren: „Viele sind natürlich stinksauer, wenn sie schauen müssen, wie ihr Kind betreut werden kann”, erklärt er. Vor allem, da „Eltern grundsätzlich einen Anspruch auf die Betreuung ihres Kindes haben”, so Mieberg.

Verständnis durch persönliche Gespräche

Die Aufregung könne er daher auch verstehen. In persönlichen Gesprächen erkläre er den Eltern die Situation: „Wir haben eine Aufsichtspflicht, die nicht verletzt werden darf”, sagt Mieberg. Und weiter: „Mit so wenig Personal vor Ort führt leider kein Weg daran vorbei, die Zahl der Kinder zu reduzieren.”

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Oft stoße er auf Verständnis. Dennoch: „Wir hoffen wirklich, dass wir in absehbarer Zeit wieder in den Regelbetrieb gehen können”, betont Mieberg.

Notbetrieb auch in städtischen Kitas

Diese Hoffnung haben aktuell auch einige städtische Kitas: „In den letzten Tagen gab es in drei städtischen Einrichtungen Notgruppen”, sagt Stadtsprecherin Nicole Fulgenzi. Erst im Januar musste eine Kita ihre Türen komplett schließen.

Momentan sei dies jedoch nicht der Fall, sagt Fulgenzi. Zudem erklärt sie, „dass sich 19 Kinder in Quarantäne befinden.” Zum Vergleich: Im Januar seien es laut einer allgemeinen Abfrage noch 60 Kinder gewesen.