Badegäste können ihre Bahnen ziehen - aber nur im Kreis. Das System funktioniert bei der überschaubaren Zahl der Badegäste sehr gut.

© Lukas Wittland

Parkbad Nord erhöht die Kapazität - So ist Corona-Baden in Ickern

rnSonderregeln im Freibad

In der Corona-Krise baden im Ickerner Freibad: Kann man das guten Gewissens? Er stellt sich schon Fragen, aber unser Reporter sagt nach dem Test am Sonntag: Daumen hoch. Das hat mehrere Gründe.

Ickern

, 22.06.2020, 14:15 Uhr / Lesedauer: 2 min

Sonntag, Ende Juni, 25 Grad, Sonne. Was tut man da, wenn man Kinder hat, die Schwimmen und Planschen lieben? Klar doch: Raus, ab aufs Fahrrad und ins Parkbad Nord. Aber halt: Da war doch was. Ach ja, dieses Coronavirus. Unser Reporter hat es trotzdem „gewagt“, sich online Tickets für die zweite Schicht ab 15 Uhr gesichert. Er berichtet, warum er das am Ende für eine gute Idee hielt, und was ihn doch fragend zurück lässt.

Sonntag, 11.15 Uhr. Heute ist Wochenend-Dienst angesagt. Aber die Familie ist auch noch da und erwartet, dass wir auch ein bisschen gemeinsame Zeit verbringen. Ich bereite das, was schon fertig zu machen ist, vor. Beim Blick auf die Themen-Lage, denke ich: Ja, es geht, wir machen es. Ein kleiner Ausflug ins Freibad, das wäre was für die Kinder. Und für mich. Und für meine Frau sicher auch.

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Ich finde über die Bing-Suchmachine „Tickets Parkbad Nord“ auf dem Smartphone mit drei Klicks zum Ziel. Aber muss mich dann doch wundern, warum dieser Ticketshop (tickettune heißt der Anbieter offenbar) so laaaaaangsaaaaam ist. Das Bestellprozedere dauert mehrere Minuten: Immer wieder braucht das Smartphone eine oder zwei Minuten bis zum nächsten Schritt.

Grandioses Schnäppchen

Irgendwann sehe ich: Für die Schwimm-Schicht von 15 bis 19 Uhr sind noch 54 Tickets verfügbar. Also los. Ich buche also, während ich noch einen Artikel zu Ende schreibe, Schritt für Schritt vier Tickets für insgesamt 4 Euro (zwei Kinder U4). Der Preis ist aus meiner Sicht ein grandioses Schnäppchen für den Spaß, den wir später haben werden.

Um 15.30 Uhr stehen wir vor dem Eingang, setzen die Masken auf und müssen ein bisschen warten. Denn das Eingangs-Prozedere ist etwas langatmiger. Jede Besuchergruppe trägt sich auf einem Formularblock mit seinen Adress- und Kontaktdaten ein. Erst danach geht es weiter zur Kasse, wo man einfach das Smartphone mit dem per Mail zugestellten PDF vorlegt. Der Code wird vom Display direkt eingescannt. Das geht sehr flott. Wunderbar!

Dann gehen wir rein und sehen jede Menge freie Bänke, viel Platz auf den Wiesen und große Abstände in den Becken. Perfekt! Das große Becken ist als Kreisel organisiert statt in Bahnen. Das scheint bei den knapp 30 Personen, die ich zähle, reibungslos zu funktionieren. Wir konzentrieren uns aber auf Nicht-Schwimmer (40 Schwimmer) und Babybecken (14 Planscher). Und da ist es einfach grandios. Die Kinder haben zwei Stunden Dauerspaß. Und das Picknick am Babybecken und das Sitzen in der Sonne auf der Steinbank am Nicht-Schwimmer sind perfekt.

Masken nur zum Toilettengang

Nur zum Toilettengang setzen wir Masken auf, und beim Kommen und Gehen. Der Rest geht ohne. Nach zwei Stunden sind die Kinder müde. Die große Rutsche war für den Großen der Knaller. Wir kommen wieder, vielleicht am Mittwoch.

Dann dürfen übrigens pro Schicht nicht mehr nur 200 Gäste gleichzeitig rein, sondern 300. Morgens um 9 bis 14 Uhr 300, nachmittags von 15 bis 19 Uhr noch mal 300. Wenn man bedenkt, dass an 30-Grad-und-mehr-Tagen sonst auch schon mal 3000 Leute da sind, ist das ein Witz. Aber für die, die drin sind, ist es extrem komfortabel.

Bürgermeister Kravanja postete am Sonntagmittag bei Facebook diesen Beitrag zum Parkbad Nord.

Bürgermeister Kravanja postete am Sonntagmittag bei Facebook diesen Beitrag zum Parkbad Nord. © Kravanja / Facebook

Bisher lief nämlich der Betrieb mit den 200er-Schichten sehr gut. Seit der Öffnung sollen auch nur drei Schichten „ausverkauft“ gewesen sein, sagt ein Bad-Mitarbeiter. Dieser Sonntagnachmittag kommt auch nur knapp an die 200er-Marke heran. „Wir haben nun erste Erfahrungen gesammelt“, schreibt Bürgermeister Rajko Kravanja am Sonntag auf seiner Facebook-Seite, „und schaffen es auch, 300 Gäste pro Schicht im Bad zu beherbergen.“ Er meint: „Nutzt die kommende Woche und das schöne Wetter!“

Dieser Empfehlung kann ich mich nur anschließen.

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