Öffnung der Lange Straße bedeutet hohe Kosten
Entscheidung im Juni
In Castrop-Rauxel wird diskutiert, ob die Lange Straße auch für PKW geöffnet werden soll. Die Öffnung ist rechtlich und technisch möglich, erfordert aber – in Abhängigkeit von der gewünschten Verkehrsführung – einen nicht unerheblichen finanziellen Aufwand.

Ein Blick auf die neue Lange Straße in Habinghorst.
Das sind die beiden Hauptbotschaften, die der Beigeordnete Michael Eckhardt den Mitgliedern des zuständigen Betriebsausschusses 1 am Mittwochabend überbrachte. Gleichzeitig versprach er die Vorlage mehrerer Szenarien mit den entsprechenden Kostenkalkulationen für die übernächste Ratssitzung.
Eine Empfehlung der Verwaltung in dieser politisch zu entscheidenden Frage werde es nicht geben, kündigte Eckhardt an. „Ganz einfach und kostenneutral ist das Ganze aber nicht zu haben“, fügte er im Hinblick auf den CDU/FWI-Antrag hinzu. Dieser hatte einen „geringst möglichen finanziellen und baulichen Aufwand“ für einen sechsmonatigen Modellversuch gefordert.
Entscheidung bei der übernächsten Ratssitzung im Juni
Eckhardt berichtete von einem Ortstermin am 3. Mai mit einer ganzen Reihe von Akteuren (DSW 21, Fahrlehrer, Ordnungsamt, Polizei, Kreisverwaltung, Bezirksregierung), bei dem die möglichen Szenarien in Augenschein genommen worden seien.
„Da hat man uns für eine einfache Lösung die Zähne gezogen“, fasste der Beigeordnete das Meeting zusammen. Da sich die Ampelkoalition dieser Bewertung anschloss, lehnte sie den Oppositionsantrag ab. CDU und FWI honorierten die Zusage Eckhardts, die Entscheidungsreife bis zur übernächsten Ratssitzung herbeizuführen und schlossen sich deshalb konsequenterweise dem Koalitionsantrag auf Prüfung durch die Verwaltung an.
Lange Straße könnte verkehrsreiche Abkürzung werden
Zuvor war es noch einmal zu einem veritablen Schlagabtausch zwischen dem FWI-Vorsitzenden Harald Piehl auf der einen sowie SPD-Fraktionschef Bernd Goerke und FDP-Fraktionschef Nils Bettinger auf der anderen Seite zu dem umstrittenen Thema gekommen.
Piehl forderte sofortiges Handeln, da jede Verzögerung den Geschäftsleuten schade. „Für uns sind das Ertrinkende“, sagte Piehl. Er sei verwundert und enttäuscht, dass es keine einfachen Lösungen geben werde. Dem widersprachen sowohl Goerke als auch Bettinger. Allerdings mit unterschiedlicher Akzentuierung.
Goerke bekannte sich zwar zu einer gründlichen Prüfung, machte aber gleichzeitig deutlich, dass er die Öffnung weiterhin nicht will. „Der Verkehr fließt nicht nur in den Geschäftszeiten, sondern an 365 Tagen 24 Stunden und die Lange Straße wird eine wunderbare Abkürzung“, argumentierte er.