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Notunterkunft für Flüchtlinge in Castrop-Rauxel nicht vor Juni fertig
Ukraine-Flüchtlinge
Täglich kommen Flüchtlinge aus der Ukraine auch in Castrop-Rauxel an. Von der geplanten Notunterkunft ist noch nichts zu sehen. Wie geht es in den nächsten Wochen weiter?
Vor rund zwei Wochen hatte die Bezirksregierung Münster angekündigt, eine zentrale Unterbringungseinheit (ZUE) in Form einer Notunterkunft an der B235 (Habinghorster Straße) zu errichten. Auf der Fläche des ehemaligen Eon-Kraftwerks sollen 1000 Flüchtlinge, vorwiegend aus der Ukraine, untergebracht werden.
Doch bislang sind an der vorgesehenen Stelle noch keine Bauarbeiten zu beobachten. Hat es sich die Bezirksregierung mittlerweile anders überlegt oder kommen doch weniger Flüchtlinge als geplant? In Castrop-Rauxel sind derzeit (Stand 7.4.) 282 Flüchtlinge aus der Ukraine angekommen, die Mehrheit (175) ist allerdings bislang privat untergebracht.
Vor Jahren genutzte Anschlüsse werden geprüft
Ulrich Tückmantel, Pressesprecher der Bezirksregierung, gibt sich im Hinblick auf den Baufortschritt allerdings sehr zuversichtlich: „Noch müssen die Rahmenbedingungen, etwa für Elektrik, Wasserversorgung und Sanitäranlagen, baufachlich geklärt werden. Aber wir sind in Castrop-Rauxel im Plan.“
So werde etwa in den Blick genommen, welche Anschlüsse aus der Zeit von 2015/2016, als erstmals eine ZUE an gleicher Stelle genutzt wurde, noch tauglich sind. Für erste Arbeiten habe man bereits Unternehmen beauftragt, in einzelnen Bereichen stünden Angebote noch aus.
Wenn diese Klärung abgeschlossen sei, könnten die Bauarbeiten sehr zeitnah beginnen. Die Bezirksregierung sei grundsätzlich aber nie davon ausgegangen, dass die Unterkunft an der B235 schon im Mai genutzt werden kann. „Es wird eher Juni oder Juli“, berichtet Ulrich Tückmantel.
Unterkunft in Castrop-Rauxel wird „auf jeden Fall“ gebraucht
In Castrop-Rauxel könne es vielleicht sogar etwas schneller gehen als an anderen Standorten, da der Lieferant für die Leichtbauhallen, in denen die Menschen aus der Ukraine wohnen sollen, hier sehr schnell gefunden wurde. Insgesamt deute sich bislang im Regierungsbezirk kein Kapazitäten-Problem an, obwohl die Zahl der ankommenden Flüchtlinge in sehr kurzer Zeit deutlich höher sei als im Vergleich während der Flüchtlingswelle vor einigen Jahren.
„Das ist eine neue Herausforderung, aber wir können diese gut bewältigen“, ist sich der Pressesprecher sicher. Angesichts der Situation, dass viele Unterbringungseinrichtungen nicht dauerhaft zur Verfügung stehen, sei eines aber klar: „Die Unterkunft in Castrop-Rauxel werden wir auf jeden Fall brauchen.“
Weitere Einrichtungen im Regierungsbezirk wird es in Recklinghausen, Dorsten, Münster, Ibbenbüren (Kreis Steinfurt) und Schöppingen (Kreis Borken) geben. Insgesamt will die Bezirksregierung 5000 zusätzliche Plätze zur Unterbringung der Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine schaffen.
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