Westenergie will in Castrop-Rauxel rund 6000 Anwohnern Glasfaseranschlüssen in die Häuser und Wohnungen verlegen.

Westenergie will in Castrop-Rauxel rund 6000 Anwohnern Glasfaseranschlüssen in die Häuser und Wohnungen verlegen. © Westenergie

Nach Kritik an Eon: Glasfaser in Castrop-Rauxel zu neuen Konditionen

rnGlasfaserausbau

Westenergie will gut 6000 Adressen mit Glasfaseranschlüssen ausstatten. Für die Vermarktung hagelte es Kritik. Jetzt bessert das Unternehmen nach. Für Castrop-Rauxeler hat das einen großen Vorteil.

Castrop-Rauxel

, 18.07.2022, 19:30 Uhr / Lesedauer: 2 min

Westenergie will schnelles Internet in den Norden von Castrop-Rauxel bringen. Deshalb kontaktieren derzeit Eon-Vertriebler die infrage kommenden Haushalte, denn ohne deren Einverständniserklärung dürfte Eon die Glasfaserleitung nicht auf dem Privatgrundstück verlegen.

Im Vorfeld gab es viel Kritik und Irritationen zum Vorgehen von Eon. Die Vermarktungsstrategie sah vor, dass die Glasfaser nur dann kostenlos bis ins Haus gelegt wird, wenn man sich auch für ein Highspeed-Produkt von Eon entscheidet.

Hinzu kam, dass zu Beginn der Vermarktungsphase die Vertriebler fälschlicherweise behauptet hatten, dass auch die Stadt Castrop-Rauxel am Glasfaserausbau beteiligt sei.

Diese Falschaussagen nannte der Kommunalmanager von Westenergie, Markus Droste, gegenüber unserer Redaktion „äußerst ärgerlich“. Man habe nachgebessert.

Jetzt lesen
Jetzt lesen

Neuerung in der Vermarktungsstrategie

Um unter den Lokalpolitikern für Aufklärung und Mithilfe zu werben, lud Eon zum Videocall am Montag (18.7.) ein. Dort gab Markus Droste eine Neuerung in der Vermarktungsstrategie bekannt. Aus den Feedbacks der Kunden habe man entnommen, dass die Wünsche offenbar andere sind.

Ziel der 13 bis 15 Vertriebler sei es nun, die sogenannte Grundstückseigentümererklärung unterzeichnet zu bekommen. Damit erlauben die Eigentümer dem Unternehmen, die Glasfaserleitung bis ins Haus zu legen. Ein Highspeed-Produkt müssten die Eigentümer im Gegenzug nun aber nicht mehr bei Eon kaufen.

Der Glasfaserhausanschluss kann dann quasi auch erstmal ungenutzt bleiben. Bei einem Mehrfamilienhaus ist diese Situation zum Beispiel denkbar. Nicht jeder Mieter möchte oder braucht schnelles Internet. Der Immobilienwert wird durch solch einen Anschluss aber gesteigert, weshalb Eigentümer vielleicht trotzdem das Angebot wahrnehmen.

Neue Konditionen

Wer trotzdem ein Eon-Produkt passend zum neuen Glasfaseranschluss dazubuchen will, der profitiert am 1. August von neuen, günstigeren Preisen. Für Eon-Neukunden gibt es dann beispielsweise eine 100er-Leitung für 19,90 Euro im Monat für ein Jahr.

Eon-Mitarbeiter Timo Schade, der am Videocall als Experte rund um den Glasfaserausbau und die Produkte teilnimmt, erklärt: „Für die Kunden, die schon einen Vertrag abgeschlossen haben, gilt die Startabsenkung ebenfalls.“

Genauso gut können die Castrop-Rauxeler sich aber auch kostenlos den Glasfaseranschluss von Westenergie ins Haus legen lassen, um dann selbst nach einem passenden Anbieter zu suchen. Denn Eon baut im sogenannten Open-Access-Verfahren auf eigene Kosten. Soll heißen: Andere Internetanbieter können sich einkaufen und ihre Produkte an die Endkunden verkaufen.

In Mehrfamilienhäusern verlegt Eon kostenlos die Glasfaserleitung, sobald sich 25 Prozent der Parteien für diese Leitung entscheiden. Bei vier Wohneinheiten reicht somit eine Partei, die Glasfaser will. „Der Rest bekommt dann nur eine Anschlussdose“, so Timo Schade.

Markus Droste betonte während der Informationsveranstaltung nochmals, dass die Vermarktungsstrategie sich zwar verändert habe, trotzdem aber die Unterzeichnung der Grundstückseigentümererklärung nötig sei, damit man bauen könne.

„Wir bemühen uns um maximale Transparenz.“ Deshalb wolle man den Videocall in naher Zukunft auch für interessierte Bürgerinnen und Bürger anbieten.