Die Feuerwache an der Frebergstraße ist in die Jahre gekommen. Sie soll bis Ende 2026 durch einen Neubau an der Klöcknerstraße ersetzt werden.

© Jens Lukas (Archiv)

Neue Feuerwache in Sicht: Baukosten liegen wohl über 50 Millionen Euro

rnKlöcknerstraße

Der Rat soll am 24. Februar den Neubau der Feuerwache, einer Bezirkssportanlage und eines EUV-Bringhofes in Castrop-Rauxel beschließen. Allein die Feuerwehr wird über 50 Millionen Euro kosten.

Castrop-Rauxel

, 11.02.2022, 17:55 Uhr / Lesedauer: 3 min

Im Februar soll ein Projekt auf den Weg gebracht werden, das für die Sicherheit in Castrop-Rauxel von entscheidender Bedeutung ist: Der Rat der Stadt soll am 24. Februar einen Grundsatzbeschluss zum Neubau einer Feuerwache auf dem Gelände des ehemaligen Kraftwerks Rauxel an der Klöcknerstraße/B235 fassen.

Integriert werden sollen Räume für den Löschzug 3 (Habinghorst) der Freiwilligen Feuerwehr, der aktuell an der Dornbachstraße 15 untergebracht ist. Außerdem sollen auf der Fläche eine Bezirkssportanlage und der neuer EUV-Bringhof angesiedelt werden.

Baukosten müssen noch ermittelt werden

Die jeweiligen Grundsatzbeschlüsse sind der Ratsvorlage zufolge noch nicht mit konkreten Planungs- oder Baukosten verbunden. Für die Feuerwache liegt aber schon ein Konzept vor, das von Baukosten in Höhe von mehr als 50 Millionen Euro ausgeht.

Für die Bezirkssportanlage müssen die voraussichtlichen Baukosten sowie die laufenden Betriebs-und Unterhaltungsaufwendungen noch genau eruiert werden. Auch die Kosten für einen Aufbau des EUV-Bringhofes als Ersatz für den derzeitigen Bringhof bei Lobbe stehen noch nicht fest.

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Der Neubau der Feuerwache wird nötig, weil die 1954 gebaute und 1986 erweiterte Wache an der Frebergstraße einige wesentliche Kriterien nicht mehr erfüllt. Wichtigster Grund: Durch die Lage südlich des geographischen Mittelpunktes der Stadt sind die Schutzziele (Eintreffzeit am Einsatzort nach maximal 8 Minuten) im Norden sowie an der Autobahn 2 nicht sicherzustellen.

Zwei Standort-Varianten wurden überprüft

Bei einer Eintreffzeit von 8 Minuten ab Alarmierung verbleiben abzüglich einer benötigten Ausrückzeit von 1 bis 2 Minuten für die hauptamtlichen Kräfte zwischen 6 und 7 Minuten Anfahrzeit. Für einen Neubau der Wache wurden in einem Gutachten daher zwei mögliche Standorte untersucht: der auf dem alten Kraftwerksstandort und einer gegenüber von Café del Sol und L‘Osteria an der Grutholzallee.

Das Gerätehaus der Frewilligen Feuerwehr Habinghorst an der Dornbachstraße. Der Löschzug soll mit an die Klöcknerstraße umziehen.

Das Gerätehaus der Frewilligen Feuerwehr Habinghorst an der Dornbachstraße. Der Löschzug soll mit an die Klöcknerstraße umziehen. © Abi Schlehenkamp (Archiv)

Laut Gutachten sprechen dabei zwei Argumente gegen die Grutholzallee: Die Stadtteile Frohlinde und Becklem können erst mit 8 Minuten Anfahrzeit erreicht werden und der Stadtteil Merklinde in 7 Minuten nur teilweise. Außerdem sprechen die Nähe zum EvK aus Lärm- und verkehrstechnischen Gründen aus Gutachter-Sicht gegen diesen Standort.

So hat man sich jetzt auf die Klöcknerstraße konzentriert, auch wenn von hier aus der Stadtteil Frohlinde laut Gutachter wohl nicht in weniger als 9 Minuten und Merklinde auch nur teilweise in 7 Minuten zu erreichen wäre. Für die Klöcknerstraße sprechen die geringeren Auswirkungen auf Nachbarn. Außerdem könnte man hier den Löschzug Habinghorst im Neubau mit unterbringen.

Die Kosten für einen Neubau liegen nach bisherigen Schätzungen zwischen 51 und 57 Millionen Euro. Wie teuer es tatsächlich wird, muss laut Vorlage der weitere Planungsprozess ergeben.

Als Zeitschiene geht man von zwei Jahren Planungsphase und anschließend eineinhalbjähriger Bauzeit aus. Baustart könnte etwa Mitte 2024 sein, eine Fertigstellung Ende 2026. Danach müsste dann noch ein Neubau für den Löschzug Castrop realisiert werden, der mit an der Frebergstraße zu Hause ist.

Bezirkssportanlage soll realisiert werden

Der Bedarf für eine Bezirkssportanlage ergibt sich aus der Tatsache, dass es in Habinghorst bisher nur zwei Naturrasenplätze gibt, die zwischen Oktober und März wetterbedingt gesperrt sind. In dieser Zeit müssen die Vereine VfB Habinghorst und Victoria Habinghorst aktuell auf verschiedenen Sportplätzen im gesamten Stadtgebiet „untergebracht“ werden.

Auf diesem Gelände auf der Ecke Klöcknerstraße / B235 will die Stadt einen EUV-Bringhof und eine neue Feuerwache errichten. Außerdem sollen zwei Kunstrasenplätze gebaut werden.

Auf diesem Gelände auf der Ecke Klöcknerstraße / B235 will die Stadt einen EUV-Bringhof und eine neue Feuerwache errichten. Außerdem sollen zwei Kunstrasenplätze gebaut werden. © Tobias Weckenbrock

Der Umbau der jetzigen Plätze in Habinghorst sei aus baulicher Sicht nicht möglich, zudem gehört der Sportplatz nicht der Stadt. Daher möchte man nun auf dem Kraftwerksgelände mindestens ein Groß- und ein Kleinspielfeld unterbringen, um den Vereinen ausreichend Trainingsmöglichkeiten zu bieten.

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Der Stadtbetrieb EUV schließlich ist in Ickern mit seinem Bringhof nur als Gast der Firma Lobbe untergebracht und für Menschen aus dem Süden der Stadt nur nach langer Anfahrt erreichbar.

EUV-Bringhof könnte Zusatzangebote ermöglichen

Ein dauerhafter und zukunftsgerichteter Neubau auf der Industriebrache an der Klöcknerstraße/B235 böte sich daher an, zumal laut Ratsvorlage „durch die Ansiedlung der Feuerwache auch eine 24-stündige Sozialkontrolle des künftigen Betriebsgeländes gewährleistet wäre bzw. weitergehende Flächen für Zusatzangebote genutzt werden können“.

So hat der EUV noch zuletzt darauf hingewiesen, dass auf dem Lobbe-Hof etwa die ganzwöchige Anlieferung von Problemabfällen aus rechtlichen Gründen nicht möglich sei. Das könnte man an der Klöcknerstraße ebenfalls ändern. Eine erste Vorplanung und ein Pflichtenheft für diesen neuen Bringhof werden laut Vorlage gerade beim EUV erstellt

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