Nachwuchsköche probieren ein vietnamesisches Drei-Gänge-Menü
Kochduell
Beim Pöppinghauser Kochduell am Freitag war ein Team besonders siegessicher. Ob sie die Jury mit ihrer eigenen „Dürüm“-Kreation einer Sommerrolle überzeugen konnten?

Dessert und Saucen hatten die Mädchen fertig, als die Jungen oben schon fleißig Sommerrollen drehten. Das Pöppinghauser Kochduell gewonnen hat ein drittes Team. © Tobias Wurzel
Wild gestikulierend arbeiten Julius (11), Simon (11) und Florian (12) an ihrem Kochtisch im Center Pöppinghausen dem Sieg entgegen. Im Akkord baden sie kreisrunde Reisblätter in Wasser, werfen Sojasprossen, Koriander und Garnelen in deren Mitte und fertigen kleine Sommerrollen.
Vietnamesisch steht auf dem Speiseplan
Sich nur ans Rezept zu halten, ist den Jungs zu einfach: Sie probieren eine vegetarische Variante und nennen die Röllchen liebevoll „Dürüm“. Doch abgesehen von der Form sollte die Kreation kaum etwas mit der Döner-Spezialität zu tun haben. Denn beim Pöppinghauser Kochduell steht Vietnamesisch auf dem Speiseplan: Als Vorspeise die Sommerrollen, dann ein vietnamesisches Omelett und dann gibt es ein Tapioka-Bananen-Dessert.

Die Jungen-Gruppe hat gleich mehrere Variationen der Sommerrollen ausprobiert. © Tobias Wurzel
„Wir haben auch mal ein Freestyle-Kochen probiert, aber das war dann doch sehr chaotisch“, so Michael Goerke vom Center Pöppinghausen. Gemeinsam mit Center-Koch Rolf Burchardt und Jugendlichen betreut er die 22 kochbegeisterten Kinder.
In drei Gruppen haben die sich aufgeteilt: eine Jungen- und zwei Mädchen-Gruppen. Wer gewinnt, entscheidet eine Jury, zu der der Center-Koch und Rudolf Eller vom Verein zur Erhaltung von Jugend- und Kulturarbeit zählen.
„Ich erfinde selbst Essen“
Am schnellsten und siegessichersten sind die Jungen: „Wir haben eine 99,9-Prozent-Chance“, verkündet der neunjährige Hannes, der eine passende Speisekarte mit Drachen gestaltet hat. „Ich erfinde selbst Essen“, erzählt der Nachwuchskoch stolz. Erfahrung scheinen die Jungen also zu haben. Schließlich sind Schnelligkeit und Selbstbewusstsein nicht alles.
Unten sortieren die Schwestern Johanna (7) und Charlotte (12) Minze und Koriander, während Shannon (12) die Garnelen ins kochende Wasser gibt. Die Mädchen liegen ein paar Schritte zurück, dafür sehen ihre Sommerrollen später doch etwas ordentlicher aus. Shannon kennt sich mit Gewürzen aus, ein anderes Mädchen hat immerhin schon Rührei gebraten.

Die Schwestern Johanna (7) und Charlotte (12) sortieren an ihrem Tisch Koriander und Minze. © Tobias Wurzel
Damit den Kindern beim anspruchsvollen Menü nicht langweilig wird, können sie draußen spielen. Um 16.45 Uhr steht dann die Siegergruppe fest: Das große Mädchen-Team bekommt die goldenen Kochlöffel. Die Jungen machen den zweiten Platz. Auch die anderen gehen nicht leer aus – für sie gibt’s Kochdiplom und natürlich das selbst gekochte Menü.