Mehr Platz in Bussen für Rollstühle und Rollatoren
Straßenbahn Herne - Castrop-Rauxel
"Zu gefährlich" befand auch das Oberverwaltungsgericht in Münster in der zweiten Instanz und bestätigte damit das Verbot für Verkehrsunternehmen in NRW, im öffentlichen Nahverkehr E-Scooter mitzunehmen. Allerdings wollen die Verkehrsunternehmen durchaus auf die Bedürfnisse von älteren Fahrgästen eingehen. Wir sagen wie.

Seit zwei Jahren bieten Busse mehr Abstellfläche für Rollatoren, Rollstühle oder Kinderwagen. Genau 2,90 Meter in der Länge.
E-Scooter dürfen im öffentlichen Personennahverkehr nicht transportiert werden. Das wird von allen vier Verkehrsunternehmen, die das Stadtgebiet von Castrop-Rauxel bedienen, begrüßt. "Kollegen in Gera haben einen Elchtest durchgeführt, und dabei ist der E-Scooter umgekippt", berichtet Dirk Rogalla, Pressesprecher der Straßenbahn Herne – Castrop-Rauxel GmbH (HCR).
Dennoch wird dem demographischen Wandel Rechnung getragen. Zum Beispiel durch die Vergrößerung der Sondernutzungsfläche - also dem Raum ohne Sitze in der Mitte des Busses. Nach einer Pilotstudie, durchgeführt von der HCR, bieten seit zwei Jahren alle Neuanschaffungen bei der HCR wie auch bei der Bogestra, der Vestischen und bei DSW21 mehr Fläche für Rollatoren, Rollstühle oder Kinderwagen. Genau 2,90 Meter in der Länge.
Erleichtertes Einsteigen
Niederflurbusse erleichtern das Einsteigen. Wobei natürlich die Kommunen mit Anpassung der Haltestellen ebenfalls gefordert sind. Die Busfahrer werden bei ihrer Ausbildung wie auch bei der regelmäßigen Schulung zur Führerscheinverlängerung für die Probleme älterer Fahrgäste sensibilisiert. Mit Selbsttests in Rollstühlen und Age-Man-Anzügen, die Bewegungen hemmen, Sicht und Fingerfertigkeit einschränken.
Neben der Schulung ihrer Fahrer bieten alle Gesellschaften auch sogenannte Rollatoren-Trainings an, um gehbehinderten Fahrgästen die Angst zu nehmen. Und wenn die Senioren in punkto neue Medien mit den Jüngeren mithalten, profitieren sie künftig auch von einer Smartphone-App. Auf diesem Wege sollen zum Beispiel jene Haltestellen zu finden sein, an denen Niederflurbusse ein bequemes Einsteigen ermöglich, so Dirk Rogalla von der HCR.