Manager-Duo bestreitet Korruption bei Aufträgen für Trianel-Kraftwerk „Macht doch gar keinen Sinn“

Millionenaufträge: Manager-Duo bestreitet Korruptionsabsprachen
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Im Prozess um umstrittene Bauaufträge für das Lüner Trianel-Kraftwerk haben die zwei angeklagten Geschäftsmänner (55 und 62 Jahre) aus Recklinghausen und Castrop-Rauxel Korruptionsabreden strikt zurückgewiesen. Angeblich gab es nie Gratis-Gegenleistungen, sondern langfristige Kreditverträge. Gericht und Staatsanwaltschaft zeigten sich wenig überzeugt.

Richter Michael Janßen nannte die Unschulds-Erklärungen der Angeklagten „unverständlich“, „speziell“ - und in weiten Teilen auch „lebensfremd“. Vor allem verwundere, dass etwaige Verträge nicht bereits prompt nach Aufkommen der Korruptionsvorwürfe im Jahr 2017 vorgelegt worden seien, sondern erst weitaus später. Immerhin sollen die Kreditverträge ja angeblich bereits 2014 erstellt worden sein.

Aufträge im Wert von 6,4 Millionen Euro

„Es macht doch gar keinen Sinn, das Hauptargument zurück zu halten“, so der Vorsitzende Richter der 6. Strafkammer. Kein Wunder, dass die Staatsanwaltschaft nun davon ausgehe, dass die Dokumente nachträglich erstellt sein könnten. Ab 2015 soll der Recklinghäuser (bis 2017 in leitender Funktion beim Lüner Trianel-Kraftwerk) dem Bauunternehmer aus Castrop-Rauxel Aufträge im Gesamtvolumen von 6,4 Millionen Euro zugeschustert haben. Im Gegenzug sollen an privaten Immobilien Bauleistungen gratis ausgeführt worden sein. Der Prozess wird fortgesetzt.

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