Millionenschwere Korruptions-Vorwürfe gegen zwei Manager Eine Hand wäscht die andere

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Vor dem Bochumer Landgericht hat ein Bestechungs-Prozess gegen zwei Geschäftsmänner (55,62) aus Recklinghausen und Castrop-Rauxel begonnen. In der Anklage stehen sich millionenschwere Reinigungs- und Stahlbauaufträge für das Lüner Trianel-Kraftwerk und kostenlose Bauarbeiten an Privatimmobilien gegenüber.

Der Angeklagte aus Recklinghausen war laut Staatsanwaltschaft früher in leitender Funktion beim Lüner Kohlekraftwerk tätig und befugt, externe Firmen für technische Arbeiten zu beauftragen.

Das ihm zustehende, genehmigungsfreie Budget soll bei 100.000 Euro pro Auftrag gelegen haben.

Ab 2015 soll der Manager dem Mitangeklagten aus Castrop-Rauxel immer wieder Aufträge zugeschustert haben, ohne jemals zuvor andere Angebote zu prüfen.

Die Staatsanwaltschaft spricht von einem Gesamtvolumen in Höhe von 6,4 Millionen Euro.

Bauleistungen gratis

Im Gegenzug soll der Chef mehrerer Baufirmen an Privatobjekten seines mutmaßlichen „Gönners“ in Recklinghausen Bauleistungen gratis ausgeführt haben. Auch soll er die Bezahlung von Rechnungen von Drittfirmen übernommen haben.

Die Summe der illegal erlangten Vorteile beläuft sich laut Anklage auf mehr als 130.000 Euro, hinzukommt ein Steuerschaden von 185.000 Euro.

Die Anklage vor der 6. Strafkammer lautet auf Bestechung, Bestechlichkeit und Steuerhinterziehung. Urteil: frühestens Mitte September.

Hinweis der Redaktion: Dieser Artikel erschien ursprünglich am 2. August 2023.

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