Magnus Heiers Corona-Impfaktion in Deininghausen war ein Flop
Coronavirus
Selbst mit gesondertem Engagement ist es offenbar kaum mehr möglich, die Impfquote in Castrop-Rauxel zu erhöhen. Diese Erkenntnis musste am Wochenende Dr. Magnus Heier in Deininghausen machen.

Dr. Magnus Heier impfte am Wochenende am Bärenplatz im "DeinTreff". Das Team verteilte vorher Flyer in der Siedlung, wo über 1000 Menschen leben. Aber es kamen nur elf Impflinge. © RVR 2021 / Heier
Der Neurologe selbst nannte die Resonanz „überschaubar“: Dabei hatte Dr. Magnus Heier, bekannter Arzt mit Praxis in der Castroper Altstadt, sehr viel Herzblut in die Aktion gesteckt. Er wollte am Wochenende aufsuchende Pandemie-Arbeit leisten und den Bewohnern von Deininghausen ein niedrigschwelliges Impfangebot unterbreiten. Aber es kamen nur sieben Deininghauser und vier Auswärtige.
Elf Spritzen konnte Heier am Ende in Oberarme setzen und somit gegen eine Infektion mit Sars-CoV-2, vor allem aber einen schweren Covid-19-Verlauf schützen. Darunter waren Booster-Impfungen und eine Erstimpfung einer älteren Frau. Aber das Angebot, am zentralen Ort in der Siedlung mit mehr als 1000 Bewohnern einfach und schnell geimpft zu werden, wurde von den meisten einfach ignoriert.
Arzt verteilte selbst Flyer in den Häusern
Rund 200 Flugblätter auf Deutsch und Arabisch soll Heier zum Teil selbst in den Mehrfamilienhäusern an Leipziger, Chemnitzer, Weimarer, Wittenberger, Erfurter Straße und Co. verteilt haben. Vor allem der hohe Anteil an Migranten hatte Heier dazu bewogen, hier eine solche Aktion zu starten. Aber in „DeinTreff“ kamen am Ende ganz elf Personen.
Der machte im Verlauf des Tages, er war von 11 bis etwa 14.45 Uhr vor Ort, ein Angebot an den Stadtteilkümmerer Manfred Herold: Besorge mir sieben Impflinge, und ich komme mit einem Fläschchen Biontech-Impfstoff noch mal vorbei. Sieben Impfdosen sind in einer Flasche. Allein: Es wird vermutlich schwer sein, die zu finden.