Krankenhaus

Krankenhaus in Castrop-Rauxel eröffnet neue Station für besondere Fälle

Immer mehr Menschen leiden an körperlichen Beschwerden, die organmedizinisch nicht zu erklären sind. An sie richtet sich eine neue Station, die am EvK in Castrop-Rauxel eröffnet wurde.

Castrop-Rauxel

, 22.10.2022 / Lesedauer: 3 min

Stressbedingte psychische und körperliche Erkrankungen sind weit verbreitet und nehmen seit Jahren zu. Sie äußern sich in Symptomen wie Angstzuständen, Depression, Schlafstörungen, chronischen Schmerzen oder Schwindel. Viele Betroffene leiden unter körperlichen Beschwerden, die organmedizinisch nicht zu erklären sind und sie verzweifeln lassen.

„Um diesen Menschen zu helfen, haben wir an unserer Klinik eine neue Station eingerichtet“, sagt Prof. Dr. Udo Bonnet, Chefarzt der Klinik für Psychiatrie am Evangelischen Krankenhaus (EvK) Castrop-Rauxel. Psychosomatische Erkrankungen gehörten auch vorher zum Behandlungsspektrum der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik. Doch mit der neuen Station, die zunächst zwölf Betten umfasst, wurde jetzt ein eigener Bereich geschaffen.

Leitender Arzt der Abteilung für Psychosomatik ist Dr. Uwe Knierim, der seit 2015 im Evangelischen Krankenhaus tätig ist. Leitende Pflegefachkraft der Station ist Birthe Linnert, die als Fachkrankenschwester für Psychiatrie bereits seit 2005 am EvK ist.

Konzept berücksichtigt körperliche, seelische und soziale Aspekte

Hier kann stationär ein ganzheitliches Behandlungsprogramm stattfinden, so das EvK in einer Pressemitteilung. Die psychosomatische Behandlung erfolge nach individueller Diagnosestellung und umfasse Einzel- und Gruppentherapien. Je nach Bedarf können ergänzend Paar- oder Familiengespräche erfolgen. „Unser Konzept berücksichtigt die körperlichen, seelischen und sozialen Aspekte einer Erkrankung“, sagt Dr. Uwe Knierim.

Ausgerichtet auf die Persönlichkeit und die jeweilige Lebensrealität der Patienten werden in die Behandlung kreativ- und körpertherapeutische Angebote wie Tanz- oder Gestaltungstherapie ebenso mit einbezogen wie Physiotherapie. Diese reicht von der klassischen Massage über Bewegungstherapie bis hin zu Krafttraining.

Patienten sollen Strategien für die Zukunft entwickeln

Auch Entspannungsübungen, Achtsamkeitstraining, Akupunktur oder Aromatherapie sind Angebote. Vonseiten der Pflege werden Gesprächsrunden und Übungen zur Affektregulation angeboten. Wichtig sei, eine Vertrauensbasis zu schaffen und die Patienten mit ihren Problemen ernst zu nehmen. Die Betroffenen sollen Strategien entwickeln können, um in Zukunft besser auf Probleme reagieren und mit ihnen umgehen zu können.

Mit der Erweiterung um zwölf Betten umfasst die Klinik nun einen akutpsychiatrischen, allgemeinpsychiatrischen, gerontopsychiatrischen, suchtmedizinischen und psychosomatischen stationären Bereich. Ergänzt wird das stationäre Angebot durch die Tagesklinik an der Ringstraße. Dort erfolgt auch die nachstationäre Behandlung von psychosomatischen Patienten, bis sie stabil genug für eine ambulante Behandlung geworden sind.