Neu: Patienten mit akutem Herzinfarkt finden Hilfe in Castrop-Rauxel
Notfallversorger
Lange konnten Patienten mit akutem Herzinfarkt nicht in Castrop-Rauxel behandelt werden. Das hat sich geändert. Rettungswagen mit Herz-Notfällen steuern nun das Evangelische Krankenhaus an.
Wer in Castrop-Rauxel einen akuten Herzinfarkt erleidet, wurde bisher nicht in der Stadt selbst behandelt. Stattdessen brachte der Rettungswagen die Patienten zur Behandlung in Kliniken in den Nachbarstädten, insbesondere nach Dortmund.
Der Grund dafür ist, dass kein Krankenhaus in Castrop-Rauxel bisher auf die Behandlung von akuten Herzerkrankungen in Notfällen spezialisiert war. Das ändert sich jetzt, wie das Evangelische Krankenhaus Castrop-Rauxel (EvK) an der Grutholzallee mitteilt.
Evangelisches Krankenhaus wird Notfallversorger
Die Kardiologie des EvK ist seit Anfang August offiziell als sogenannter Notfallversorger gelistet. Rettungswagen bringen Patienten mit Verdacht auf einen Herzinfarkt daher seit dem 5. August dorthin.
Voraussetzung für die Notfallversorgung ist, dass 24 Stunden am Tag Spezialisten für die Behandlung akuter Gefäßverschlüsse am Herzen zur Verfügung stehen. Das ist seit Anfang August der Fall.
Amir Masoud Hosseini, Kardiologe am EvK, sieht in der Veränderung eine Verbesserung der gesundheitlichen Versorgung für Castrop-Rauxeler: „Seitdem am EvK ein kardiologisches Spezialisten-Team bereitsteht, ist für die Bürgerinnen und Bürger Castrop-Rauxels eine Versorgung innerhalb kürzester Zeit gewährleistet.“

Amir Masoud Hosseini, Leiter des Herzkatheterlabors im EvK, freut sich über die neuen Möglichkeiten. © Volker Beushausen
Die neue Notfallversorgung von Herzpatienten sei ein weiterer Schritt im Ausbau des Behandlungsspektrums der Kardiologie. Seit Februar gibt es am EvK ein Herzkatheterlabor, dessen Leitung Hosseini innehat. Die Behandlung komplexer Gefäßverengungen habe Hosseini bei früheren Stationen im Marienhospital Herne und im Christlichen Klinikum Unna Mitte erlernt.
Herz-Kreislauferkrankungen führende Todesursache in Deutschland
Das Ärzte-Team könne laut EvK alle Katheter-Techniken am Herzen durchführen. Die Untersuchungen würden unter anderem mit der Hilfe eines hochmodernen Herzkatheter-Messplatzes durchgeführt. So könnten sowohl akute Gefäßverschlüsse, wie zum Beispiel Herzinfarkte, als auch chronische Herzkranzgefäßverengungen behandelt werden.
Laut Robert-Koch-Institut sind Herz-Kreislauf-Erkrankungen die führende Todesursache in Deutschland und verursachen etwa 40 Prozent aller Sterbefälle. „Angesichts solcher Zahlen ist es umso wichtiger, dass Castrop-Rauxel nun bei Verdacht auf einen akuten Herzinfarkt über eine eigene Notfallversorgung verfügt“, so Gerhard Glock, Verwaltungsdirektor des EvK. Aufgrund der demografischen Entwicklung erwartet das EvK in den nächsten Jahren zudem eine Zunahme von Herz-Kreislauf-Erkrankungen um 25 Prozent.