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Krankenhäuser in Castrop-Rauxel wollen Personal impfen, können aber nicht
Coronavirus
Die Krankenhäuser in Castrop-Rauxel wollen ihr medizinisches Personal so schnell wie möglich gegen das Coronavirus impfen. Der Impfstart war fest geplant. Doch die Termine werden nicht gehalten.
Nach den Altenpflegeheimen soll seit Montag (18.1.) auch das medizinische Personal in den Krankenhäusern in Nordrhein-Westfalen die Corona-Schutz-Impfung erhalten. Sowohl im Evangelischen Krankenhaus Castrop-Rauxel als auch im St.-Rochus-Hospital ist man darauf vorbereitet und hat Impfteams gebildet. Doch der Impfstart verzögert sich.
Am Evangelischen Krankenhaus in Castrop-Rauxel wollte man am Dienstag, 19. Januar, mit den Impfungen starten. Doch noch ist hier Impfstoff weder angekommen noch angekündigt. Jetzt hofft das EvK, dass der zweite Termin am Freitag, 22. Januar, gehalten werden kann. „Wir impfen notfalls bis in den Samstag rein“, so Pressesprecherin Andrea Wocher. „Wir tun alles dafür, dass alle so schnell wie möglich geimpft werden.“
Am EvK wird ein vierköpfiges Team aus einem Arzt und drei Pflegekräften die Impfungen übernehmen. „Alle vier rekrutieren sich aus den Reihen unseres eigenen Personals“, so Dr. Uwe Werfel, Krankenhaushygieniker und Infektiologe am EvK. Er koordiniert die Termine.
Informationen zum Impfstoff kommen sehr kurzfristig
Wie viel Impfstoff zur Verfügung stehen wird, ist noch nicht bekannt. Stand 18.1., 13 Uhr, gab es noch keine Angaben. „Wir bekommen die entsprechenden Informationen von den zuständigen Stellen sehr kurzfristig“, so Werfel. Bei der Reihenfolge wird sich das EvK nach den Empfehlungen der STIKO (Ständigen Impfkommission) richten.
Fest steht inzwischen, wer sich impfen lassen wird. Das EvK hatte die Bereitschaft in den vergangenen Tagen abgefragt. Werfel: „Die Bereitschaft ist sehr hoch. Wir liegen bei 70 Prozent.“ Extra geworben hat das Krankenhaus dafür nicht. Uwe Werfel sagt auf unsere Anfrage: „Da wir Wert darauf legen, dass unsere Mitarbeitenden sich aus persönlicher Überzeugung und freiem Willen impfen lassen, werben wir nicht für die Impfungen.“
Impfstraße am Rochus-Hospital ist eingerichtet
Auch am St.-Rochus-Hospital konnte man am Montag noch nicht impfen.
„Wir haben an allen Standorten des Lukas-Klinikums Impfstraßen eingerichtet und warten auf die Lieferung des Impfstoffs, der 24 Stunden nach der (noch nicht erfolgten Ankündigung) eintreffen wird“, informiert Dr. Holger Böhm als Pressesprecher der Gesellschaft, die auch das Rochus-Hospital betreibt.
Sobald der Impfstoff eingetroffen sei, werden die Mitarbeiter im Laufe eines Tages durch Impfteams unter der Leitung der Betriebsärztin geimpft, so Böhm. Dabei gibt es eine Priorisierung nach der Kontaktwahrscheinlichkeit zu infizierten Patienten. Zuerst sind Intensivstation und Infektionsstation dran.
Mehr als 80 Prozent der Mitarbeiter seien bereit, sich impfen zu lassen. Niemand werde zur Impfung genötigt. Holger Böhm sagt weiter: „Wir werben persönlich sowie im Intranet über Videobotschaften für die Impfung.“