Komplettes Desinteresse: Stellt den Bürgerausschuss doch endlich ein

rnMeinung

Die Verwaltung hat keine Zeit, die Bürger keine Lust. Der Ausschuss für Bürgeranliegen dümpelt vor sich hin. Wie sein Vorgänger. Unser Autor fordert: Sofort aufhören damit.

Castrop-Rauxel

, 23.10.2021, 08:55 Uhr / Lesedauer: 1 min

November 2014: Den hohen Stellenwert, den die SPD diesem Gremium beimisst, zeigt die Tatsache, dass Partei-, Fraktionschef und Bürgermeisterkandidat Rajko Kravanja den Vorsitz übernommen hat. „Am allerwichtigsten ist, dass man das Ohr auf der Straße hat“, sagt Kravanja. „Es soll mehr eine Bürgerversammlung als ein klassischer Ausschuss werden.“

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Oktober 2021: Die gesamte Verwaltungsspitze um Bürgermeister Rajko Kravanja hat wegen einer Klausurtagung keine Zeit, am Bürgerausschuss am 28. Oktober teilzunehmen. Der Ausschuss wird darum abgesagt.

Mit diesem Bürgerausschuss, wie auch immer er heißen mag und welche inhaltliche Prägung man ihm auch immer wieder neu gegeben hat, ist man in Castrop-Rauxel nicht glücklich geworden. Mal wird er mangels Themen abgesagt, mal ist er nicht so wichtig, dass sich die Verwaltungsspitze für den nur vier Mal im Jahr angesagten Ausschuss Zeit nehmen müsste.

Bürger scheinen auch nicht zu wollen

Und die Bürger? Haben ihn auch nie so wirklich angenommen. Vereine stellen sich dort schon mal vor. Aber sonst? „Unser Ausschuss wird leider noch nicht so angenommen, wie es ihm gebührt“, erklärte der damalige Vorsitzende des Gremiums, Uwe Manthey (SPD), im Jahr 2016.

Daran hat sich nicht viel geändert. Einzige logische Konsequenz aus all dem Desinteresse: Liebe Kommunalpolitiker, stellt diesen Ausschuss sofort ein!