Wieder (oder immer noch) ein Aufreger: Auf Termine im Bürgerbüro muss man lange warten. © Mario Bartlewski (Archiv)

Meinung

Bürgerbüro: Hohe Nachfrage hätte man ahnen können

Das Bürgerbüro ist wieder mit seinem kompletten Personal am Start. Das hätte man eher haben können, findet unser Autor. Wenn man Servicedenken verinnerlicht hätte. Ein Kommentar.

Castrop-Rauxel

, 02.06.2021 / Lesedauer: 2 min

Geht doch! So könnte man Bürgermeister Rajko Kravanja, dem Beigeordneten Michael Eckhardt und Ordungsamt-Chef Thomas Roehl zurufen. Auf einmal kann das Bürgerbüro im Rathaus wieder unter „Volllast“ arbeiten, wie es Roehl am Dienstag bei einer Pressekonferenz ausgedrückt hat.

Klar, wegen der Pandemie hatte man bei der Verwaltung im Winter aus Sicherheitsgründen erst einmal auf reduzierte Besatzung im Rathaus gesetzt. Das ist absolut nachvollziehbar. Aber irgendwann hätte klar werden müssen: Die verringerte Mitarbeiterzahl reicht vorne und hinten nicht, um die Terminanfragen der Bürger zu befriedigen.

Große Reiselust nach diesem Corona-Winter? Hätte man ahnen können. Neuer Personalausweis wurde vor zehn Jahren eingeführt, muss jetzt also reichlich ausgetauscht werden? Hätte man sich in einem Kalender vermerken können. Bürgerbüro ist bei den Castrop-Rauxelern ein sensibles Thema? Hätte man nach den Erfahrungen der vergangenen Jahre auf dem Plan haben können.

Dass sich Bürger jetzt aufregen, wenn sie bis November auf einen Termin warten müssen, kommt also nicht aus heiterem Himmel. Dass die Bürger den Ärger da ablassen, wo sie per Telefon oder persönlich landen, komm nicht überraschend. Dass der Zorn mit den Sachbearbeitern im Bürgerbüro die Falschen trifft, ist (fast) jedem klar oder sollte klar sein.

Warum man also im Rathaus so lange brauchte, um die Notbremse zu ziehen und alles, was „Bürgerbüro“ schreiben kann, möglichst rasch wieder ins Rathaus zu zitieren, bleibt unklar. Kravanja, Eckhardt und Roehl zeigen Verständnis für den Unmut der Castrop-Rauxeler. Das ist gut. Wichtig wäre es jetzt, dass sie daraus auch langfristig Schlüsse ziehen.

Denn der Bürger erwartet heute völlig zu Recht von der Verwaltung massives Service-Denken. Und dazu passen Termine in fünf Monaten nicht.

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