Beide sind keine Gastronomen. „Ein Ausgleich zum Job“, sagt Frank Kurzawa, befragt nach seiner Motivation. Relativ schnell, bei einer gemeinsamen Autofahrt, hätten sie sich entschlossen, die Kneipe zu übernehmen, erzählt er. Drei Tage später stand der Mietvertrag. Seitdem wurde umgebaut, grundlegend saniert. Und das mehr als anfangs geplant.

Seit Freitag (1.4.) stehen im „11er“ die Türen zur Eröffnung offen. Noch ist nicht alles fertig, das Kneipenschild fehlt zum Beispiel noch, aber mit Live-DJ wird abends gefeiert. Wer beim neuen Kneipennamen noch nicht an Fußball denkt, macht dies spätestens beim Blick auf drei große Bildschirme, auf denen Fußballspiele übertragen werden.

100.000 Euro wurde in die neue Kneipe investiert

Nur die Mühlen-Ornamente an den Fenstern erinnern an die Klapsmühle. Dafür präsentieren Kurzawa und Mehlmann ein anderes Stück Kneipengeschichte. In einer der Zwischendecken steckten die Reste eines alten Kneipenschildes. „Zum Schwabinchen“, so hieß die Kneipe vor Jahrzehnten. Das stark zerstörte Schild wurde wieder zusammengesetzt und schmückt jetzt einen Deckenbalken.

Praktisch alles musste saniert werden, so sagt Frank Kurzawa. Die gesamte Stromtechnik wurde erneuert, mehrere Zwischendecken herausgerissen, die offensichtlich von früheren Pächtern eingezogen wurden. Die Bäder wurden neu gefliest, genauso die Hinterfront der Theke. Alles ist klimatisiert. Draußen wurde der Biergarten komplett neu aufgebaut mit neuer Pflasterung, Überdachung, Außentheke und Grill. 100.000 Euro, so sagt Frank Kurzawa, steckt im „11er“.

Auch die Hauswand wurde gleich mitgestrichen. Auf der Seitenfront soll demnächst noch ein großes Graffiti angebracht werden, mit dem an Castroper Geschichte erinnert wird. Der Erin-Turm soll dann dort unter anderem zu sehen sein.

Tanzstange, Kondomautomat und ein Klavier

Ein Szenetreff soll das „11er“ werden. Dazu passt auch die Tanzstange als besonderes Gimmick. „Die kann gerne jeder benutzen“, sagt Frank Kurzawa. Ein alter Kondomautomat ist schon angebracht. Daneben soll demnächst noch ein Klavier stehen.

Auch neue Dartautomaten wurden aufgebaut. „Ein Dartverein spielt hier“, erzählt Frank Kurzawa. Als Sponsor von Wacker Obercastrop ist er sich sicher, dass auch Anhänger und Spieler des Fußballvereins Stammgäste in seiner Kneipe werden.

„Ich mache das hier ohne Brauerei“, sagt Frank Kurzawa. Auch das ein Neustart. Dafür gibt es jetzt Krombacher: „Das ist mein Bier.“ Außerdem fließt Guinness aus dem Fass und mit Bolten wird auch Altbier serviert. Daneben stehen diverse Flaschenbiere auf der Karte. Auch ein Speisenangebot gibt es. Die genauen Öffnungszeiten haben sich die beiden Kneipiers noch nicht überlegt. Montag und Dienstag werden Ruhetage sein. So viel steht aber schon mal fest.