Kirchstraße: Haus kann nach Brand saniert werden
Abriss nicht nötig
Bei einem Großbrand im Juli 2016 haben die Bewohner eines Mehrfamilienhauses an der Kirchstraße im Castrop-Rauxeler Stadtteil Ickern nicht nur das Dach über dem Kopf, sondern auch ihr Hab und Gut verloren. Lange Zeit war unklar, wie es mit dem Haus weitergeht. Nun steht fest: Ein Abriss ist nicht nötig.

So sieht es in dem Mehrfamilienhaus an der Kirchstraße aus, in dem es im Sommer einen Großbrand gegeben hatte.
Dass das Haus saniert werden kann, ergab ein Gutachten des Sachverständigenbüros Frahm aus Bochum aus dem Oktober. „Der Brand hat an den Wänden und Decken keinen allzu großen Schaden angerichtet“, bestätigte der zuständige Architekt Wolfgang Mertens auf Anfrage unserer Redaktion. Große Teile des Hauses werden derzeit bereits komplett entkernt.
„Wir wollen schnell zurück“
„Was verseucht ist, muss raus“, so Mertens weiter. „Das ist in der rechten Hälfte des Hauses nahezu alles.“ Dazu gehören der Innenputz, Fußböden und Estrich, Fenster und Installationen. Trotzdem zeigte sich der Architekt im Gespräch erleichtert, dass ein Abriss nicht nötig ist. Zwar sei die Herrichtung der bestehenden Immobilie aufwendiger, aber günstiger.
So sieht es im ausgebrannten Haus an der Kirchstraße aus
„Wir wollen natürlich so schnell wie möglich zurück in unser Haus“, sagte Dieter Becker, dem drei der sechs Eigentumswohnungen in dem Haus gehören, in dieser Woche im Telefonat mit unserer Redaktion. Aktuell wohnt er mit seiner Familie in einer Mietwohnung. „Am Brandtag sah es für uns so aus, als ob das ganze Haus abgerissen und neugebaut werden müsste“, so Becker. Jetzt müsse man darauf vertrauen, dass das Gutachten korrekt sei und man nach den Bauarbeiten ruhigen Gewissens wieder einziehen könne.
Schwarze Innenwände
Eine Baugenehmigung hat die Stadt bereits erteilt, sodass die Arbeiten im vollen Gange sind. Im Erdgeschoss sowie in der ersten Etage waren die Folgen des Feuers am Mittwoch noch deutlich zu erkennen: Die Innenwände sind schwarz, der Putz blättert ab, die Fensterscheiben sind gesplittert und die Böden komplett bedeckt mit Asche und Holz.
Schubkarrenweise bringen die Bauarbeiter Überreste aus den Wohnungen heraus. Fortschritte sind bereits im zweiten Stockwerk erkennbar. Hier sind die Aufräumarbeiten zu einem großen Teil abgeschlossen.
Wann die Bewohner wieder einziehen können, ist allerdings bislang noch nicht genau absehbar. Wolfgang Mertens geht zum jetzigen Zeitpunkt von Mitte bis Ende des Jahres aus.