Kann die 250 Jahre alte Eiche im geplanten Baugebiet gerettet werden?

Wohnen an der Emscher

Gibt es doch noch eine Rettungschance für den 250 Jahre alten Baum im Baugebiet an der Heerstraße? Ein Vor-Ort-Termin soll es klären.

von Abi Schlehenkamp

Castrop-Rauxel

, 14.02.2019, 11:55 Uhr / Lesedauer: 2 min
Die alte Eiche soll für das Wohngebiet an der Heerstraße weichen. Anwohner wollen das verhindern.

Die alte Eiche soll für das Wohngebiet an der Heerstraße weichen. Anwohner wollen das verhindern. © Stoye/Steiner

Ist das letzte Wort über die alte Eiche im Bebauungsplan „Wohnen an der Emscher“ an der Heerstraße in Habinghorst bereits gesprochen? Nein, ist es nicht. Das wurde Dienstagabend in der Sitzung des Umweltausschusses deutlich. Nach einem engagierten Plädoyer für den Erhalt des Baumes von Thomas Krämerkämper (BUND) warten die Umweltpolitiker auf die Einladung der Verwaltung zu einem Vor-Ort-Termin, zu dem sich auch Bürger gesellen können.

Gestaltungsmerkmal

„Die Eiche, deren Alter von 250 Jahren gut geschätzt ist“, sagte Krämerkämper, „gehört zu vielleicht fünf oder sechs Bäumen, die wir in diesem Alter überhaupt in Castrop-Rauxel haben.“ Sie sei kerngesund, habe nie eine Säge gesehen und könne 800 Jahre alt werden. „Ich plädiere dafür, dass eine Variante im Bebauungsplan gefunden wird, sie mit ihrem Wert auch für die Tierwelt zu erhalten“, erklärte Krämerkämper. Und setzte noch einen drauf: Man könne sie zu einem Gestaltungsmerkmal in der neuen Siedlung machen und dieser mehr ökologische Qualität verleihen. Zumal die Planung für diesen Bebauungsplan mit der Nummer 245 im Vergleich zur Beschlusslage 2016 etwa eher schlicht sei, als seinerzeit ganz andere Anforderungen gesetzt worden seien.

In der Einwohnerfragestunde hatte Holger Steiner, Anwohner der Heerstraße und damit direkt betroffener Nachbar, einmal mehr darauf hingewiesen, dass für das neue Wohngebiet mit rund 70 Häusern weit über 300 Bäume gefällt werden müssten. „Das ist mit der Brechstange geplant“, so Steiner. Er appellierte an die Stadt, auch noch einmal darauf zu gucken, ob es wirklich nötig sei, dass Grundstücke bis sieben Meter in den Schutzstreifen von 25 Metern zur Hochspannungsleitung geplant würden.

Viele Stellungnahmen

Zum formalen Verfahren: Die Einwendungsfrist zum Plangebiet ist vorbei. Laut dem Technischen Beigeordneten Heiko Dobrindt sei doch eine ganze Menge an Stellungnahmen und Kritiken eingegangen, die nun in die Beschlussvorlage eingearbeitet werden müssten. Umweltausschuss, Bauausschuss und Stadtrat haben das Thema ohnehin vor der Brust, um es in der nächsten oder übernächsten Sitzungsperiode final zu entscheiden. „Es wird ein Abwägungsprozess“, sagte Dobrindt. Wie berichtet, soll es bereits eine Menge Interessenten für das Wohnen an der Emscher geben. Und einmal mehr geht es auch darum, wie wichtig nachhaltiges Wirtschaften mit Wohnbauflächen aussieht.

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