Es ist eine Krux mit der Bladenhorster Brücke: Die Kanalbrücke am Westring wird abgerissen. Das steht fest, denn der Rhein-Herne-Kanal wird in den kommenden Jahren deutlich verbreitert, um die Schifffahrt dort zu verbessern. Die Brücke wird nach der Erweiterung neu gebaut. Aber nicht so, wie man sie heute neu planen würde. Ein zeitgemäß dimensionierter Fuß- und Radweg wird keinen Platz haben.
Das Wasserstraßen-Neubauamt Datteln (WNA) werde die Baumaßnahme 2024 ausschreiben, heißt es nun in einem Newsletter, den der CDU-Bundestagsabgeordnete Michael Breilmann verschickt hat. Er habe in Berlin zu den Details nachgefragt. Denn dort ist der Hauptsitz der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes.
Demnach würde der Wunsch der Stadt Castrop-Rauxel nach einem Radweg auf der Brücke eine Kostenbeteiligung für die Stadt am Neubau auslösen. Bei vergleichbaren Baumaßnahmen liege sie anteilig bei zwischen 30 und 40 Prozent der Gesamtbaumaßnahme. Das wäre eine Millionensumme, die die Stadt nicht zur Verfügung hat.
„Eine reine Mehrkostenerstattung, die niedriger ausfallen würde, lässt das Bundeswasserstraßengesetz nicht zu“: Das habe das Bundesverkehrsministerium Michael Breilmann auf seine Frage hin mitgeteilt. Das ist also ziemlich sicher keine Option.
Es gibt aber eine Alternative, die möglicherweise Chancen auf Realisierung hat: Man könnte eine getrennte Radwegebrücke neben der Bladenhorster Brücke auf Kosten und Initiative der Stadt Castrop-Rauxel bauen. Dazu stehe das WNA mit der Stadt im Austausch und unterstütze diese im Rahmen seiner Möglichkeiten.
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