Alena Adamasky (26) und ihr Lebensgefährte Marlon (24) wollten eigentlich nur einen gemütlichen Abend verbringen. Doch als sie am Abend zurückkamen, waren sie geschockt. Die Straße war voll mit Feuerwehrautos und Blaulicht. Gleich auf Höhe ihres Wohnhauses standen sie.
Während Alena und Marlon außer Haus waren, brannte es in ihrer Nachbarwohnung. „Gleich gegenüber von uns, in derselben Etage“, erzählt Alena gegenüber unserer Redaktion am Tag nach den Ereignissen.
Feuer in Altstadt
Das Paar wohnt an der Lönsstraße, in dem Haus, in das am Samstag (4.2.) Feuerwehrleute eindrangen, um Leben zu retten. Denn zwei Menschen konnten sich nur noch auf einem Balkon in Sicherheit bringen. Das Treppenhaus sei schon zu verraucht gewesen, teilt die Stadt nach dem Brandereignis mit.
Die zwei Menschen rettete die Feuerwehr mithilfe einer Drehleiter vom Balkon. Die Bilanz: Fünf Menschen mussten zur weiteren Untersuchung ins Krankenhaus gebracht werden, nachdem sie noch vor Ort erstversorgt wurden.
Marlon und Alena konnten nur von außen zusehen. Die Sorge muss groß gewesen sein, denn Kater Bubi und Katze Mäusi waren noch in der Wohnung. Als der Brand unter Kontrolle war, öffnete die Feuerwehr die Fenster, um zu lüften. Kater Bubi kletterte gleich nach draußen auf den Sims des Wohnzimmerfensters. Vielleicht wollte er frische Luft schnappen.
Katze Mäusi zog wohl das vermeintlich sichere Versteck unter dem Sofa vor. Dort jedenfalls fand Alena ihre Katze, als sie in die Wohnung durfte. Kater Bubi ließ sich schnell wieder in die Wohnung lotsen.

Nach gut zwei Stunden war der Einsatz für die Feuerwehr beendet. Alena und ihr Lebensgefährte durften zurück in ihre eigenen vier Wände. Fotos vom Treppenhaus, die die 26-Jährige dieser Redaktion zur Verfügung stellt, zeigen das Ausmaß des Feuers. Die Wände sind schwarz vom Ruß. „Es riecht noch überall nach angebranntem Gummi“, sagt Alena.
Trotzdem blieben sie und ihr Freund über Nacht in der Wohnung. „Die Wohnungstür musste die Feuerwehr ja aufbrechen“, sagt sie. „Da hätte ja dann jeder reingekonnt.“
So schlimm die Lage für die 26-Jährige auch ist, sie wirkt gefasst. Das liegt sicherlich auch daran, dass es viel schlimmer hätte kommen können. „Ich möchte mir nicht ausmalen, was gewesen wäre, wenn wir mit der Kleinen zu Hause gewesen wären.“
„Die Kleine“ ist Emilia, die Tochter von Marlon und Alena. Vor sechs Wochen hat Alena sie zur Welt gebracht.
Da die jungen Eltern aber einen Abend zu zweit geplant hatten, war Emilia bei ihrer Oma. Die Mutter von Marlon kümmerte sich um das Baby, während Alena und Marlon in der verrußten Wohnung ausharrten.
Gegenüber unserer Redaktion sagt Alena, dass laut Feuerwehr ihre Wohnung bewohnbar sei. „Aber hier ist alles verrußt“, sagt sie. Mit ihrer Tochter will sie auf keinen Fall hier hin zurück.
„Wenn man mit dem Lappen über die Möbel geht, ist alles schwarz“, sagt sie. Sofa, Bettdecke im Kinderbettchen – alles sei verqualmt und verrußt.
Deshalb sucht die junge Familie nun eine neue Bleibe. „Wir haben ein einfaches Baby“, sagt Alena, die selbst derzeit noch im Mutterschutz ist. Freund Marlon arbeitet. Das Paar wünscht sich eine Wohnung mit drei Zimmern für maximal 800 Euro warm. Eine Wohnung mit Wohnberechtigungsschein (WBS) komme nicht infrage, weil das Einkommen der Familie zu hoch sei. Wer helfen kann, kann sich bei der Familie unter alenaadamasky@icloud.com melden.
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