Klavier, Gitarre oder Geige kennen die meisten Menschen wahrscheinlich, aber Cembalo, Theorbe oder Gambe haben wohl die wenigsten vor Augen. Es sind Instrumente, die vor mehr als 500 Jahren gespielt wurden, zur Zeit der Barockmusik.
Als Barock bezeichnet man die Musik, die von 1600 und 1750 entstanden ist.
Die größten Vertreter des Barock sind Johann Sebastian Bach, Georg Friedrich Händel oder Antonio Vivaldi. Und selbst wenn man die Komponisten nicht kennt, einige der Stücke werden auch heute noch gehört, wie die vier Jahreszeiten, Bachs Air oder der Pachelbel Canon, der gerne bei Hochzeiten erklingt.
Historische korrekte Instrumente

Aber häufig werden die Stücke auf modernen Instrumenten gespielt. Das geht zwar auch, ist aber ein bisschen als würde man in Flipflops wandern gehen, es klappt, aber es ist eben nicht das Wahre. Den Klang, den Bach, Händel oder Vivaldi vor vielen Jahrhunderten gehört haben, bekommt man nur, wenn man auch auf den Instrumenten spielt, die damals benutzt wurden.
Genau das macht das Castrop-Rauxeler Ensemble Embiscara. Sie musizieren auf dem Cembalo, mit Barockgeigen und alten Flöten. Das Cembalo ist beispielsweise der Vorgänger des Klaviers. Die Saiten werden anders als beim Klavier nicht angeschlagen, sondern gezupft. Es klingt weniger wuchtig, mehr wie ein feingliedriger Klangteppich.

Dass die Instrumente von damals anders klingen als heute, hängt auch mit den Materialien zusammen, die sich über die Zeit verändert haben. Während die Saiten der Streichinstrumente heute aus Strahl sind, waren sie früher aus getrockneten Tierdarm. Der Ton wird durch die Darmsaiten ein bisschen rauer, klingt aber auch weicher und nicht so scharf wie die Stahlsaiten auf modernen Instrumenten.
Auch bei Embiscara haben die nachgebauten Instrumente die alten Saiten. Aber zur Zeit des Barock gab es nicht nur die Vorgänger der Instrumente, die wir auch heute noch haben. Es gab Instrumente, die es so heute nicht mehr gibt, wie die Theorbe. Sie gehört zur Familie der Lauten, hat 14 Saiten und ist je nach Ausführung mehr als 2 Meter lang. Auch im Castrop-Rauxeler Ensemble Embiscara gibt es mit Eberhard Dickmann einen Theorbe-Spieler.

Lange Pause durch Corona-Pandemie
Udo Wieser spielt Gambe bei Embiscara. Die etwa 20-köpfige Gruppe trifft sich einmal im Monat und probt. Für ihn ist die alte Musik: „Etwas ganz Besonderes, vor allem, wenn man dann solche alten Instrumente hat.“ Die Gruppe hat vor der Corona-Pandemie an der Musikschule Dortmund gespielt, mittlerweile ist sie unabhängig. Die Cembalistin und Leiterin Ada Tanir wird von den Spenden der Musikerinnen und Musiker bezahlt.
Die Ensemble Duck&Goose und Embiscara spielen am Sonntag, dem 12. Februar 2023 um 17 Uhr in der Johanneskirche (Hoher Weg 2) in Castrop-Rauxel. Der Eintritt ist frei, es kann aber für das Ensemble und die Turmsanierung der Kirche gespendet werden. Auf dem Programm stehen verschiedene Werke aus Renaissance und Barock.

Wer sich jetzt mal selbst von der alten Musik überzeugen will, kann das machen. Am 12. Februar gibt Embiscara, übrigens der alte Name für die Emscher, ihr erstes Konzert nach der Pandemie. Sie treten zusammen mit der Gruppe Duck&Goose auf. Auch die kommt aus dem Bereich alte Musik und spielen auf historischen Blasinstrumenten.
Bei dem Auftritt in der Johanneskirche gibt es aber nicht nur Musik, es werden auch Tänzer auftreten. Sie tanzen in der Kleidung, die auch damals getragen wurde, zur Musik der Ensembles.
Einen Eindruck von der Barockmusik und Embiscara können Sie bei uns unter rn.de/castrop bekommen
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