Das Luftbild aus dem Jahr 2021 zeigt sehr gut, wie dicht teilweise die Bebauung an der Victorstraße ist. © RVR Luftbild, 2022
Victorstraße
Illegale Bebauung: Keine Lösung, aber Sorgen wegen des Brandschutzes
Eigentlich müssen die Eigentümer von Grundstücken an der Victorstraße in Bladenhorst alle Gebäude abreißen. Sie sind illegal. Soweit ist es aber nicht. Jetzt gab es eine Aufklärungsveranstaltung.
Wie geht es weiter mit den Grundstücken an der Victorstraße? Dort haben Eigentümer und Pächter auf vielen der rund 50 Parzellen über Jahrzehnte gebaut: Gartenlauben, Gewächs- und Taubenhäuser. Im Außenbereich ist jede Bebauung aber illegal. Alles müsste abgerissen werden.
Die Stadt hat das im vergangenen Jahr nach Hinweisen eines Bürgers festgestellt. Eine Lösung soll her. Erst einmal kam es Ende Januar zu der seit langem angekündigten „Aufklärungsveranstaltung“ für die Eigentümerinnen und Eigentümer. Das bestätigt die Stadt auf Anfrage. Sie fand online statt.
„Die Stimmung der Beteiligten war konstruktiv, und überwiegend waren sie – ebenso wie die Stadtverwaltung – an einer Ordnung der jüngeren Entwicklung interessiert“, resümiert Philipp Röhnert, Leiter des Bereichs Stadtplanung und Bauordnung, auf Anfrage unserer Redaktion. Die Verwaltung werde das Verfahren fortsetzen. Zum Schutz der Betroffenen könnten aber keine Details veröffentlicht werden.
Brandschutz: Bauten stehen teilweise eng beieinander
Die illegale Bebauung könnte noch aus einem anderen Grund problematisch sein. Luftbilder zeigen, wie eng die Bauten in einem Teil des 16.000 Quadratmeter großen Geländes zusammen stehen. Fehlende Rettungswege und fehlenden Brandschutz hatte der Bürger, der seit vergangenem Jahr an Stadtbaurätin Bettina Lenort schreibt, moniert.
Hütten, Unterstände, Gewächshäuser, die Parzellen an der Victorstraße sind häufig bebaut, an manchen Stellen stehen die Bauten dicht aneinander. © Ronny von Wangenheim
Zur Frage unserer Redaktion, ob die Feuerwehr eine Brandschau gemacht habe, antwortet die Stadt: „Eine Brandschaupflicht nach BHKG (Gesetz über den Brandschutz, die Hilfeleistung und den Katastrophenschutz) besteht nicht. Diese Brandverhütungsschauen sind für Anlagentypen wie große Mehrfamilienhäuser und Sonderbauten vorgesehen.“
Wie es auch gehen kann, zeigt ein Beispiel aus Schermbeck bei Dorsten: Dort hat der Kreis Wesel jahrelang einen Campingplatz geduldet, auf dem auch Menschen wohnen. Mitte Januar wurde die Nutzung dauerhaft untersagt. Auf den 150 Parzellen sei die Brandgefahr schwerwiegend, der Abstand zwischen den Hütten zu klein, die Wege zu eng für die Feuerwehr.
FWI stellte Kleingartenanlage als Lösung vor
Wegen des Brandschutzes ist auch Harald Piehl besorgt. Der Vorsitzende der Freien Wähler Initiative (FWI) sieht „dringenden Handlungsbedarf“ in Bezug auf den Brandschutz. Die FWI hatte Ende vergangenen Jahres im Rat einen Antrag formuliert zur „Aufstellung eines Bebauungsplanes zur Erreichung einer Kleingartenanlage an der Victorstraße“. So könne der illegale Zustand beendet werden.
Hütten, Unterstände, Gewächshäuser, die Parzellen an der Victorstraße sind häufig bebaut, an manchen Stellen stehen die Bauten dicht aneinander. © Ronny von Wangenheim
Damals wurde vereinbart, den Antrag an den Arbeitskreis des Kleingartenwesens weiterzuleiten. „Wir warten noch auf Rückmeldung der Verwaltung und weitere Informationen“, sagte Piehl Mittwoch (9.2.) auf Anfrage. Man werde am Thema dran bleiben. In den anderen Fraktionen war das Außengelände an der Victorstraße zumindest offiziell noch kein Thema.
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