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Illegale Bebauung in Castrop-Rauxel: Eigentümer müssen auf Lösung warten
50 Grundstücke
Seit dem Sommer wissen 50 Grundstückseigentümer, dass ihre Bebauung an der Victorstraße illegal ist. Die Stadt hatte eine Eigentümerversammlung angekündigt. Doch die lässt auf sich warten.
50 Grundstückseigentümer haben im Sommer Post von der Stadt bekommen: In dem Brief stand, dass alles, was sie auf ihrem Land an der Victorstraße gebaut haben, illegal ist und abgerissen werden müsse. Stadtbaurätin Bettina Lenort hatte damals erklärt, eine Lösung finden zu wollen und eine Eigentümerversammlung für dieses Jahr angekündigt. Doch jetzt bleibt die Ungewissheit.
Noch Ende November hießt es, die Versammlung solle noch im Jahr 2021 stattfinden. Doch daraus wurde nichts. Die Stadt informiert auf Anfrage: „Die Einladungen sollen dieses Jahr noch verschickt werden, der Termin wird im Januar stattfinden. Leider wird wohl noch keine Präsenzveranstaltung möglich sein, sodass eine Videokonferenz geplant ist – mit dem Angebot zu Einzelgesprächen im Nachgang.“
Es geht um Außenfläche, auf der Bebauung nicht erlaubt ist. Viele der Eigentümer oder deren Pächter haben auf der Grünfläche Gartenhäuser, Gewächshäuser oder Unterstände gebaut. Diese stehen teilweise schon seit Jahrzehnten. Doch jetzt will und muss die Stadt handeln.
Kritik wegen fehlender Rettungswege zwingt Stadt zum Handeln
Auslöser war ein besorgter Bürger, der die Stadt aufgefordert hatte zu handeln. Er hatte mangelnden Brandschutz und fehlende Rettungswege kritisiert. Inzwischen verfolgt er das Thema weiter und hat sich auch an die Feuerwehr gewandt.
Thema war die illegale Bebauung auch für die im Rat vertretene Freie Wähler Initiative (FWI). Sie hatte für den Rat einen Antrag formuliert zur „Aufstellung eines Bebauungsplanes zur Erreichung einer Kleingartenanlage an der Victorstraße“. Bürgermeister Rajko Kravanja schlug in der Ratssitzung im November vor, den Antrag an den Arbeitskreis des Kleingartenwesens weiterzuleiten und diesen dort ausführlich zu besprechen. Dem stimmte die FWI zu.
Arbeitsgruppe soll zu Beginn des Jahres zusammenkommen
Stadtbaurätin Bettina Lenort erläuterte, dass die verschiedenen Lösungsansätze zunächst in der Arbeitsgruppe besprochen werden sollen und die Verwaltung noch nicht alle erbetenen Rückmeldungen der Eigentümer erhalten habe. Sie schlug vor, dass die Arbeitsgruppe zu Jahresbeginn zusammenkommt und einen aktuellen Sachstand abgibt.
FWI-Vorsitzender Harald Piehl will das Thema im Auge behalten. Er sagt auf Nachfrage dieser Redaktion: „Wir haben Frau Lenort vor der nächsten Ratssitzung in die Fraktion eingeladen.“ Anschließend werde man entscheiden, wie man das Thema weiter verfolgen werde.