Hotel Café „Residenz“ in Castrop-Rauxel schließt
Gastronomie
Das Hotel Restaurant Residenz in Castrop-Rauxel stellt seinen Betrieb ein. Die aktuelle Lage lässt Eigentümer Hans-Joachim Schmale-Baars offenbar keine andere Wahl.

Das Café Residenz muss wegen der Verlängerung des Corona-Lockdowns schließen. © Café Residenz
Das Hotel Café Residenz an der Wittener Straße muss sich der Corona-Pandemie geschlagen geben. Wie Betreiber Hans-Joachim Schmale-Baars (64) am Donnerstagvormittag mitgeteilt hat, sieht er keine Möglichkeit, seinen Betrieb durch die Verlängerung des Lockdowns aufrechtzuerhalten.
Am 18. Januar wird er endgültig schließen. Schmale-Baars ist dieser Schritt „nicht leichtgefallen. Aber einen weiteren langen Lockdown halte ich nicht durch“, bedauert der Konditormeister. Wegen der Corona-bedingten Umsatzrückgänge seines Unternehmens habe er seit März sieben Tage die Woche 14 Stunden pro Tag durchgearbeitet, um die Fixkosten der Residenz zu stemmen.
Verlängerung des Lockdowns zwingt die Residenz in die Knie
Am 1. April 1985 hat Hans-Joachim Schmale-Baars zum ersten Mal die Tür zu seinem Café geöffnet. Für viele Castrop-Rauxeler war es über Jahrzehnte DIE Adresse, wenn es galt, einen runden Geburtstag oder Ehejubiläum zu feiern. Gerade in den vergangenen Jahren machte Schmale-Baars sein Haus auch zum kulturellen Treffpunkt. Kaffeehaus-Musik, Rezitationsabende, Operngala oder Nachtfahrt Live sind Beispiele.
Nun sieht Hans-Joachim Schmale-Baars aber keine Perspektive mehr für die Residenz. Als Mischbetrieb sei sein Betrieb durch alle Raster für Corona-Hilfen gefallen. Staatliche Hilfen für November und Dezember hätte er nur bekommen, wenn der Anteil des Außer-Haus-Verkaufs am Umsatz geringer gewesen wäre.
„Jetzt muss ich davon ausgehen, dass die angeordnete Schließung des Café-Restaurants und des Hotels für Privatgäste bis weit in das Frühjahr verlängert wird. Und bis die Impf-Kampagne zu einer Entspannung der Lage führt, kann es auch Jahresende werden. Das ist keine Perspektive mehr für mich“, resümiert er.
Besonders bitter: Bei der Residenz geht es längst nicht nur um einen Ein-Mann-Betrieb. Die 13 Mitarbeiter in Backstube, Küche und Service musste der Konditormeister nun entlassen. „Es war und ist unmöglich, in dieser Pandemie einen Betriebsnachfolger zu finden. Alle Versuche sind gescheitert,“ bedauert Schmale-Baars.
Ermäßigungen für Pralinen, Trüffel und Gebäck
Bis Sonntag, 17. Januar, will er noch wie gewohnt seine Torten und Kuchen frisch anbieten. Pralinen, Trüffel und Gebäck verkauft er ab sofort zum halben Preis, damit er nicht zu viel am Ende wegschmeißen muss. „Wer noch Gutscheine hat, sollte sie unbedingt in der nächsten Woche noch einlösen,“ bittet er seine Gäste, bei denen er sich für die langjährige Treue und Verbundenheit bedankt.
Für die Immobilie, die Hans-Joachim Schmale-Baars selbst gehört, sucht er nun einen Käufer.