zwei Männer sitzen in einem Gerichtssaal, einer hält sich eine Mappe vors Gesicht

Der Hochzeitsbetrüger vom Waltroper Hof Niermann wurde von Anwalt Peter Budde aus Dortmund verteidigt. © Martin von Braunschweig

Hochzeitsbetrüger vom Waltroper Hof Niermann akzeptiert seine Strafe

rnMehr als sechs Jahre Gefängnis vor der Brust

Das Urteil gegen den Hochzeitsbetrüger vom Waltroper Hof Niermann an der Stadtgrenze zu Castrop-Rauxel ist rechtskräftig. Dem Angeklagten aus Selm stehen nun viele Jahre Gefängnis bevor.

Waltrop, Selm, Castrop-Rauxel, Datteln

, 11.08.2022, 15:00 Uhr / Lesedauer: 1 min

Der Ex-Serviceleiter auf dem Waltroper Hof Niermann hat auf eine Revision gegen seine Verurteilung verzichtet. Landgerichtssprecherin Katja Nagel bestätigte am Donnerstag (11.8.) auf Anfrage, dass bis zum Ablauf der Frist kein Rechtsmittel des Angeklagten eingegangen ist. Weil auch die Staatsanwaltschaft auf eine Revision verzichtet hat, ist das Betrugsurteil vom 3. August nun rechtskräftig.

Vor der 6. Strafkammer war auch dies bereits bekannt geworden: Der Ex-Niermann-Angestellte muss über die viereinhalbjährige Haftstrafe für die Betrugsserie zulasten von mehr als 60 Brautpaaren hinaus so gut wie sicher auch noch rund zwei Jahre Gefängnis aus einer älteren Betrugs-Verurteilung verbüßen.

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Die Entscheidung, das Bochumer Urteil nicht anzufechten, dürfte vor allem taktisch geprägt gewesen sein. Die Chance, dass nunmehr zahlreiche, bundesweit bei Staatsanwaltschaften geführte Betrugsverfahren eingestellt werden können, ist nun deutlich näher gerückt – der Hochzeitsbetrüger soll auf seiner Flucht als „falscher Vermieter“ aufgetreten sein. Das Risiko von Strafnachschlägen ist für ihn nun gesunken.

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Der Angeklagte aus Selm wird nun voraussichtlich in eine andere Haftanstalt verlegt. Er hatte zugegeben, Vorauszahlungen von mehr als 60 Brautpaaren, die auf dem Waltroper Hof Niermann feiern wollten, bei Sportwetten verzockt zu haben. Schaden laut Urteil: rund 220.000 Euro.

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