Aleksandra Galwas ist das neue Gesicht des Haus Oe. Die 38-Jährige soll demnächst die Kneipe auf Schwerin leiten. Erstmal wird aber renoviert. Pächter ist Christian Pachholleck, der auch Gleis 4 am Hauptbahnhof gepachtet hat.

© Christian Püls

Haus Oe wird renoviert, doch junge Macher wollen alten Charme erhalten

rnTraditionskneipe

Nach dem Pächterwechsel im Haus Oe wird renoviert. Neuerungen soll es vor allem im Biergarten und auf der Speisekarte geben. Das Flair der 120 Jahre alten Kneipe bleibt indes unangetastet.

Schwerin

, 04.07.2020, 16:55 Uhr / Lesedauer: 2 min

Geschäftiges Treiben herrscht im Haus Oestreich. Die Traditionsgastwirtschaft auf Schwerin wird renoviert. Christian Pachholleck ist neuer Pächter, nachdem sich Alfred Corny Hilpert in den Ruhestand verabschiedet hat.

Aleksandra Galwas führt uns durch die Räume an der Frohlinder Straße 35. Sie ist Pachhollecks Stellvertreterin und soll das Haus Oe künftig leiten. „Derzeit haben wir hier viele Baustellen gleichzeitig“, erklärt die 38-Jährige. Im Biergarten, in der Küche und im Schankraum wird gearbeitet.

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Dort sitzt einer der Mitarbeiter und berät sich mit einem Brot-Lieferanten, denn das Haus Oe soll möglichst bald wieder öffnen. „Schwer zu sagen, wann genau“, sagt Aleksandra Galwas, „es wäre schön, wenn wir bereits im Juli die ersten Gäste empfangen könnten; vielleicht ist das aber auch zu optimistisch gedacht.“

Biergarten hergerichtet

Ein echtes Schmuckstück soll der Biergarten werden. „Wir haben Buschwerk entfernt, den alten Baumbestand wollen wir aber belassen“, erläutert Galwas. „Hier können die Gäste gemütlich sitzen.“ Später soll noch der brach liegende Teil des Grundstücks dem Biergarten hinzugefügt werden. „Wir haben noch viel vor“, sagt Aleksandra Galwas, „doch in Zeiten von Corona kann man nicht alles auf einmal machen.“

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Die Pandemie und die damit einher gehenden Einschränkungen stellen ein nicht unerhebliches Risiko für alle Gastronomiebetriebe dar, die ja nur unter Auflagen öffnen dürfen. Kommt es zu einer zweiten Infektionswelle, könnten Kneipen und Restaurants wieder schließen müssen.

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Der neue Pächter Christian Pachholleck ist Mitte 20 und hauptberuflich Dachdecker. Er verfügt aber über Gastronomie-Erfahrung. Seit mehreren Jahren ist er Pächter der Kneipe Gleis 4 am Hauptbahnhof.

Riskant in Corona-Zeiten

„Natürlich ist es riskant, es kann aber auch ein großer Erfolg werden“, erklärt Aleksandra Galwas. „Der Laden ist toll; als wir gehört haben, dass das Haus Oe frei wird, waren wir gleich Feuer und Flamme.“ Das war noch vor Corona. Trotz des Virus habe man sich jetzt in das Wagnis gestürzt.

Der Name Haus Oestreich soll bestehen bleiben, die 120 Jahre alte Kneipe bekomme lediglich neue Schilder, so Aleksandra Galwas. „Auch der Charme der Kneipe wird erhalten, wir werden hier nur ein wenig den Staub rausklopfen. In allen Räumen gibt es eine Grundreinigung. Und wir bringen etwas frische Farbe rein.“

Seit mittlerweile 120 Jahren gibt es das Haus Oe auf Schwerin. Haus Oestreich ist nach seinem Gründer Carl Oestreich benannt, der sich von Brot backen auf Bier zapfen verlegte.

Seit mittlerweile 120 Jahren gibt es das Haus Oe auf Schwerin. Haus Oestreich ist nach seinem Gründer Carl Oestreich benannt, der sich von Brot backen auf Bier zapfen verlegte. © Christian Püls

Der L-förmige Tresen bleibt erhalten, ebenso die Wandvertäfelung im kleinen Raum zwischen den Toiletten und dem Saal, der in naher Zukunft aufgehübscht werden soll. „Sobald es möglich ist, sollen dort auch wieder große Partys stattfinden“, so Aleksandra Galwas.

Darüber hinaus gibt es zahlreiche Ideen für die künftige Nutzung des Saals mit Tanzparkett und Bühne: Hochzeiten und Familienfeiern, Konzerte, Poetry-Slams und Theater-Aufführungen, Tanzabende für Senioren oder Yoga. „Wir haben da Ideen in alle Richtungen und möchten den Saal auch gerne an den Nachmittagen nutzen.“

Neue Ideen aus der Küche

Nicht nur damit möchten die neuen Betreiber Publikum anlocken. In der Küche, die derzeit zur Reinigung leer geräumt ist, soll künftig professioneller gekocht werden. Für den Anfang gibt es Gegrilltes mit Beilagen, Nudelgerichte, Salate. „Wir werden ein paar Sachen ausprobieren, um zu sehen, worauf die Gäste stehen“, so Aleksandra Galwas.

Sie hofft auf ein bunt gemischtes Publikum. Haus Oe solle ein Treffpunkt für alle Castrop-Rauxeler werden. Das gelte natürlich auch für die bisherigen Stammgäste. „Einige von ihnen haben wir bereits kennen gelernt.“

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