Mehr als 20 Jahre hat Alfred „Corny“ Hilpert im Haus Oe auf Schwerin hinterm Tresen gestanden. Am Samstagnachmittag hat er dort sein letztes Pils gezapft.
Nun ist es endgültig vorbei. Seit Monaten war klar, dass Alfred „Corny“ Hilperts Zeit in Haus Oe auf Schwerin zu Ende geht. Vor ein paar Tagen hatte er dann verkündet, wann er das letzte Mal hinterm Tresen steht: Samstag, 27. Juni, letzte Schicht von 12-13.30 Uhr.
Am Ende waren es doch zwei Stunden mehr: Gegen 15.30 Uhr zapft „Corny“ Hilpert sein letztes „offizielles Pils“ in Haus Oe. Dann löst seine Tochter Sophia Neumann ihn ab. „Ich hab meine Jugend hier verbracht“, sagt sie. „Da wollte ich auch noch mal ne Stunde kellnern.“ Sie verlässt Haus Oe gemeinsam mit ihrem Vater. Sie hatte ohnehin kürzertreten wollen, Haus Oe war immer nur ein Nebenjob für sie.
An Cornys letztem Tag sind noch mal einige Stammgäste gekommen, auch aus Cornys alten Zeiten im Strandcafé. Zusammen hört man die Übertragung des letzten Bundesliga-Spieltags im Radio, denn auch die Tipprunde löst sich heute auf. Das Endergebnis wird um 18 Uhr lautstark verkündet.
Für den Reporter stellt sich Alfred „Corny“ Hilpert extra noch mal hintern Tresen. Sein allerletztes Pils sprudelt im Glas. Die Kneipe wird am Abend noch so lange geöffnet haben, bis auch der letzte Gast keine Lust mehr hat - Corny mischt sich für die letzten Stunden unter seine Gäste. Seine Arbeit ist beendet.