Hallenbad-Spielplatz wird teurer Verstecktes Durchwinken im Rat war Kravanja-Kalkül in der Not

Hallenbad-Spielplatz: Verstecktes Durchwinken im Rat war Kalkül in der Not
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Hallenbad-Spielplatz: Verstecktes Durchwinken im Rat war Kalkül in der Not

1,18 Millionen Euro kostete der Hallenbad-Superspielplatz nach bisherigen Planungen. Die Pläne sind schon etwas älter. Den Förderbescheid überbrachte Landes-Ministerin Ina Scharrenbach am 30. November 2022. Seither ist vieles teurer geworden. Nun offenbar auch die Dinge, die man für einen Spiel-, Sport- und Bewegungspark braucht.

Der Stadtrat beschloss am Donnerstag (28.9.2023) eiligst eine Tischvorlage, die den Politikern ein paar Stunden vor der Sitzung mit zehn anderen Tischvorlagen zugeschickt wurde. Eiligst auf die Tagesordnung gestellt: eine zusätzliche „Mittelbereitstellung“, wie es heißt. Immerhin in Höhe von 94.500 Euro.

Der Super-Spielplatz, ein echtes Gestaltungs-Projekt für die Stadt Castrop-Rauxel seit 2019, bekommt damit neue Steine in den Weg gelegt. Das Projekt hatte schon viele Etappen, von Befragungen und Workshops bis hin zu vielen, vielen Planungssitzungen, Gutachten und Entwürfen. Und im Sommer 2022 kam noch eine Bürgerinitiative dazwischen, die die Hallenbadwiese als solche retten wollte.

Es ist super-bitter für dieses große und über Jahre breit angelegte und geplante Projekt, das allein schon aufgrund der beantragten Fördermittel so intensiv vorbereitet werden musste. Bürgerbeteiligung ist das Stichwort. Die Kinder, die in den Workshops mit planten, sind vermutlich schon keine Kinder mehr, wenn das Ding am Ende steht.

Durch die Ratssitzung „gemogelt“

Dass Bürgermeister Rajko Kravanja die Bereitstellung der außerplanmäßigen Mittel nun so „durch den Rat mogelte“, ist bezeichnend: Er wollte eigentlich nicht, dass man nun wieder laut darüber diskutiert. Dass es „teurer“ wird, sagte er so wörtlich in der Sitzung nicht. Es war nur von „Umbuchungen im Haushalt“ die Rede. Für Details musste man schon die Vorlage lesen. Die aber kam sehr kurzfristig auf die Tagesordnung und unter die Augen der Politiker.

In der Ratssitzung übrigens, in der Kravanja am Rednerpult den Pleitegeier aufstellte. In der er von 41 Millionen Euro Minus erzählte. In der er nach Land und Bund rief.

94.500 Euro: Es sind Peanuts gegen diese Summe des Grauens. Kravanja sagte selbst, man lege diesmal eben „einen ehrlichen Haushalt“ vor und drehe keine Sparrunden. Damit meinte er vermutlich auch dieses Projekt, in das schon so viel Kraft und Geld und Man-Power gesteckt wurde.

Die Idee eines Spielplatzes mit Strahlkraft am Stadtmittelpunkt war gut und bleibt richtig. Viele Familien können bestätigen: Das wird die Lebensqualität erhöhen. Und ein wichtiger Teil der Wahrheit ist: Mehr als die Hälfte dieses Geldes war vorher schon für die Erneuerung von Spielplätzen vorgesehen. Aber ein Rückschlag bleibt es allemal. Und wann der Spielplatz fertig wird, können wir auch kaum ermessen. Toi toi toi, dass es 2024 wird.

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