
© Kevin Kisker
Hagedorn: Zahlreiche Interessenten für Kraftwerk-Knepper-Gelände
Neue Luftbilder
Das Gelände in Deininghausen, auf dem einst das Kraftwerk Knepper stand, wird noch bearbeitet. Nun ist die Abrissfirma weitgehend nach Lünen weitergezogen, es gibt neue Aussagen und Luftbilder.
Von unten, von der Oestricher Straße und der Nierhausstraße aus besehen, gibt es kaum noch Bewegung auf der riesigen Fläche, die sich Castrop-Rauxel und Dortmund teilen: Da, wo einst das Steinkohle-Kraftwerk Knepper stand, wird es bald ein neues Gewerbegebiet geben. Doch es wird noch immer gearbeitet, wie neue Aufnahmen aus der Luft zeigen.
Was aber geschieht dort? Rick Mädel von der Hagedorn-Unternehmensgruppe aus Gütersloh im Interview mit unserer Redaktion: „Wir befinden uns in der Phase des Boden-Materialieneinbaus. Der Rückbau ist fast beendet, nun stellen wir das Erdplanum her.“ Das Grundstück werde im Laufe dieses Jahres technisch fertig gestellt.
Baurechtliche Arbeit hinter den Kulissen
Und nebenher läuft die Planung: „Wir sind im regen Austausch mit den Städten Dortmund und Castrop-Rauxel, was die Schaffung von Baurecht über den Bebauungsplan angeht.“ Man stehe kurz vor der Beteiligung der Träger öffentlicher Belange. Trotz Corona und weiterer Themen, die den Prozess erschweren könnten, sei alles im Fluss. „Wir gehen davon aus, dass wir nächstes Jahr den Prozess zum Abschluss bringen“, so Mädel.
Wenn Hagedorn mit dem Abriss und der Realisierung eines „Green fields“ aus einem „Brown field“ fertig ist, tritt der Partner Segro auf: Die britische Firma ist für den Neuaufbau zuständig. „Die Entwicklungs-Firma wird die vorliegenden Interessenten auf der Fläche platzieren“ , erklärt Rick Mädel.
Es gebe auf Castrop-Rauxeler und auf Dortmunder Stadtgebiet zahlreiche Interessensbekundungen von Unternehmen unterschiedlicher Größenordnung. „Die Firma Segro wird als Projektentwickler die Hochbaumaßnahmen mit den Interessenten zusammen organisieren“, so Mädel weiter.

Die britische Firma Segro wird für den Neuaufbau des Geländes zuständig sein. © Kevin Kisker
Er mache sich „überhaupt keine Sorgen. Ich bin guter Hoffnung, dass Segro zügig in die Baumaßnahmen einsteigen wird.“
Vergleichbarer Rückbau läuft jetzt in Lünen
Das ostwestfälische Unternehmen Hagedorn ist inzwischen mit dem Trupp aus Castrop-Rauxel weitgehend nach Lünen übergesiedelt. Dort läuft ein vergleichbarer Rückbau. Ziemlich genau zwei Jahre nach der Sprengung des Kraftwerksriesen Gustav Knepper (17. Februar 2019: Kühlturm, Schornstein, Kesselhaus) wird es Anfang 2021 wohl im März, dort zu neuen Riesen-Sprengungen am Steag-Kraftwerk kommen.
Auch dort stehen noch vergleichbar große Bauwerke, für die es in Zeiten der Energiewende keine Verwendung mehr gibt. Praktisch in der Nachbarschaft hatte das Firmenkonsortium Trianel vor knapp zehn Jahren ein ganz neues Steinkohlekraftwerk eröffnet, das von der Effizienz dem Kraftwerk Datteln 4 nahe kommt. Auch dort soll in einigen Jahren neues Gewerbe angesiedelt werden.
Gebürtiger Münsterländer, Jahrgang 1979. Redakteur bei Lensing Media seit 2007. Fußballfreund und fasziniert von den Entwicklungen in der Medienwelt seit dem Jahrtausendwechsel.
