Plötzlich stand sein Unternehmen in Flammen Jörg Langenhorst über die Hagebaumarkt-Zukunft

Hagebaumarkt nach dem Großbrand: Jetzt spricht Jörg Langenhorst
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Der Hagebaumarkt am Westring steht noch so da wie vor vier Wochen, am Tag nach dem verheerenden Großbrand: Jörg Langenhorst, Geschäftsmann und Eigentümer des niedergebrannten Marktes, war zu dem Zeitpunkt nicht in der Nähe. Er hat zwar Büroräume nebenan im Geiping-Gebäude, aber lebt in München. Jetzt erreichten wir den Baumarkt-Inhaber und sprachen mit ihm darüber, wie es weitergeht.

Zentrale Aussage: Er weiß es noch nicht. „Den Schock haben wir inzwischen verdaut“, so Langenhorst am Telefon. „Ich habe gleich am Abend von unserem Marktleiter von dem Feuer erfahren und konnte dann in der heutigen Medienwelt im Livestream dabei sein“, sagt der Unternehmer. Gleich am nächsten Morgen nahm er den Flieger nach Castrop-Rauxel.

Dort traf er auf die Mitarbeiter, rund 20 arbeiten für den Hagebaumarkt im Westring. „Der Schock bei den Mitarbeitern war noch größer, als sie am Morgen davor standen“, erzählt Langenhorst. Sie seien zurzeit beurlaubt, aber über eine Betriebsunterbrechungs-Versicherung abgesichert: Sie übernehme die volle Lohnzahlung.

Wie es weitergeht, konnte er bei dem Gespräch mit den Beschäftigten natürlich nicht sagen: „Man muss ja das ganze Paket betrachten“, sagt Jörg Langenhorst. Das Wichtigste sei erst einmal, dass die Beschäftigten finanziell abgesichert sind. „Jetzt brauchen wir aber erst Grundlagen für Entscheidungen. Die Mitarbeiter sind dann die Ersten, die es erfahren.“

Der Hagebaumarkt am Westring ist eine Ruine. Er muss abgerissen werden.
Der Hagebaumarkt am Westring ist eine Ruine. Er muss abgerissen werden. © Tobias Weckenbrock

Entscheidend ist die Frage: Wird der Markt nach dem Brand wieder aufgebaut? Klar ist, dass er zunächst mal abgerissen werden muss. Es gab im Umfeld schon Gerüchte, dass es jetzt dazu kommen werde. Aber dazu liefen jetzt erst einmal die Ausschreibungen. Da seien die Versicherungen in der Verantwortung. Ob es in zwei oder in sechs Wochen losgehe, sei offen.

Es sei zugleich ein Abarbeitungsprozess auf verschiedenen Ebenen: „Man muss ja letztlich alles neu aufsetzen. Zu der Frage nach dem Abriss laufen die Planungen zur Zukunft parallel. Ob wir wieder aufbauen und wann, kann ich aber noch nicht sagen. Vier Wochen nach dem Brand sammle ich dazu noch die Daten. Erst auf diesen Grundlagen kann ich entscheiden; das ist sicher nicht erst im nächsten Jahr, aber ich kann keine Zeitachse nennen.“

„Ein vernünftig laufender Markt“

Finanzielle Sorgen habe man an diesem Standort nicht gehabt. „Es war ein vernünftig laufender Markt“, so Langenhorst. Im Jahresabschluss 2022 stehen positive Anlage- und Umlaufvermögen sowie ein positiver Kassenbestand und mehr als 1 Million Euro Gewinnrücklagen bei Verbindlichkeiten von 200.000 Euro.

Die Frage nach der künftigen Baumärkte-Situation in Castrop-Rauxel, die viele Menschen sich angesichts der Hellweg-Baupläne für die Siemensstraße stellen, liege auf der Hand. Aber der Geschäftsmann sagt klipp und klar: „Hellweg ist für uns nicht entscheidungsrelevant.“ An der Siemensstraße im Castrop-Park will Hellweg einen neuen Baumarkt mit Gartencenter errichten.

Hinweis der Redaktion: Dieser Artikel erschien ursprünglich am 24. April 2024.