Nach dem Feuer im Hagebaumarkt in Castrop-Rauxel 20 Millionen Euro Schaden – das ist die Brandursache

Nach dem Feuer im Hagebaumarkt: Jetzt steht die Brandursache fest
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Meterhohe Flammen verwandelten den Hagebaumarkt am Dienstagabend (26.3.) in eine Brandruine. Seit das Feuer unter Kontrolle ist, laufen die Ermittlungen zur Brandursache auf Hochtouren. Am Mittwoch und Donnerstag waren Ermittler des zuständigen Kommissariats vor Ort. Diese Ermittlungen haben nun zu einem ersten Ergebnis geführt.

Andreas Lesch, Sprecher der Polizei des Kreises Recklinghausen, schreibt, die Brandursache stehe nun „mit großer Sicherheit“ fest. Demnach ist das Feuer „durch einen technischen Defekt im umzäunten Außenbereich des Baumarktes ausgebrochen“.

Die Einsatzkräfte waren am Dienstag seit circa 19.30 Uhr und dann die ganze Nacht lang vor Ort, um den Großbrand zu löschen. Das Dach war komplett eingestürzt. Auch am Mittwoch waren die Rettungskräfte noch damit beschäftigt, das in vereinzelten Brandnestern lodernde Feuer komplett zu löschen.

20 Millionen Euro Sachschaden

Die Polizei äußert sich in ihrer Pressemitteilung vom Donnerstag auch zur Schadenshöhe. Nach den Ermittlungen sei von einem Schaden etwa in Höhe von 20 Millionen Euro auszugehen.

Obwohl in den Sozialen Netzwerken während des Brands teilweise anderslautende Behauptungen zu lesen waren – Sprecher Andreas Lesch schreibt auch nochmal ausdrücklich: „Menschen sind bei dem Brand nicht zu Schaden gekommen.“

Wie unser Reporter vor Ort berichtet, hätten Kräfte des Technischen Hilfswerks außerdem Messungen durchgeführt, um herauszufinden, wie stabil der ausgebrannte Baumarkt noch ist. Mit den Gerätschaften hätten sie überprüft, inwieweit sich das Gebäude in Mikrometern bewegt. Die Halle sei mit Wasser geflutet worden.

Am Tag nach dem Brand begannen Feuerwehr und THW mit Messungen vor und im abgebrannten Hagebaumarkt am Westring in Castrop-Rauxel.
Am Tag nach dem Brand begannen Feuerwehr und THW mit Messungen. © Jan Keuthen

Die Hagebau-Gruppe ist ein Zusammenschluss von knapp 350 eigenständigen Gesellschaften, bestätigte Pressesprecherin Sabine Krause auf Nachfrage der Redaktion. Das bedeutet: Die Hagebaumärkte sind jeweils eigenständige Unternehmen. Teilweise haben Gesellschafter mehrere Hagebaumärkte unter ihrer Leitung. Im Fall des Castroper Hagebaumarkts Langenhorst ist das nicht der Fall.

Dennoch, so bestätigt die Hagebau-Sprecherin, unterstütze die Unternehmensgruppe natürlich ihre Gesellschafter – insbesondere bei so tragischen Ereignissen. So gebe es zum Beispiel einen Versicherungsdienst, der sich mit dem Millionen-Schaden nun befasst.

Orange Keile stecken in der Außenwand des Hagebaumarkts. Dabei handelt es sich um Messensoren.
Orange Keile stecken in der Außenwand des Hagebaumarkts. Dabei handelt es sich um Messensoren. © Jan Keuthen

„Unglückliche“ Brände

Die Vergangenheit habe übrigens gezeigt, dass dort, wo Hagebaumärkte abgebrannt sind, in der Regel wieder Unternehmensstandorte eröffnet wurden, erklärt Sabine Krause und macht der Baumarkt-Zukunft in Castrop-Rauxel damit Hoffnung. Ihr genanntes Beispiel aus Gladbeck macht allerdings nur bedingt Mut auf eine schnelle Lösung: Dort wurde innerhalb von gut zwei Jahren ein Hagebaumarkt mit Floraland-Gartencenter auf 16.000 Quadratmetern errichtet.

Warum es in den vergangenen Jahren ausgerechnet mehrere Brände in Hagebaumärkten gegeben habe, das kann sich auch die Unternehmenssprecherin nicht erklären. Einen Zusammenhang könne sie aber nicht erkennen, nennt die zwei Vorfälle aus Varel und Castrop-Rauxel binnen einer Woche „unglücklich“.

Hier sehen Sie unseren Livestream am Tag nach dem Brand:

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