
Ein Green Monday hilft dem eigenen Geldbeutel und dem Klima. Für Letzteres gingen am 23. September 2022 viele Menschen in Castrop-Rauxel auf die Straße. (Archivbild) © Tobias Weckenbrock
Erst die Energiekrise macht Menschen zu Klimarettern – das ist schade
Meinung
Das Möbelhaus Tegro und Aldi Nord machen es vor: Sie sparen Energie ein und damit Kosten. Bezeichnend findet das unsere Autorin. Ein anderer Anlass sollte viel eher zum Handeln bewegen.
Der „Green Monday“. Den Begriff kannte ich bislang nur als modisches Marketing-Wort. Inhaltslos, wolkig, aufgebauscht. Das Möbelhaus Tegro hat jetzt auch solch einen Tag ausgerufen. Der ist aber nicht inhaltslos, sondern hat einen praktischen Nutzen.
Das finde ich löblich – erstmal. Aldi schließt einige Filialen früher, und auch das Möbelhaus will Energie einsparen. Und schließt deshalb am Montag seinen Laden. Sehr gut. Wir alle sind dazu angehalten, Strom, Gas und Öl einzusparen. Der Grund ist allen bekannt: die Energiekrise.
Geschäftsleuten und Unternehmen geht es bei solchen Aktionen vor allem ums Geld. Denn die Kosten für das Licht, die Heizung, das Wasser, sie steigen immer weiter. Existenzen sind bedroht. Die Lage ist dramatisch. Verständlich, dass jeder sein Möglichstes unternimmt, um sich selbst zu retten. Aber eben nur sich selbst.
Die Energiekrise als Chance für unseren Planeten
Lange vor der Energiekrise hatten wir eine Klimakrise. Wir haben sie immer noch. Sie ist für uns alle existenzbedrohend. Die Folgen sind schwerwiegender, aber auch komplexer und damit schwerer zu begreifen.
Trotzdem: Das Licht ausschalten, Türen schließen und die Heizung runterdrehen, all die Maßnahmen sind nicht nur wichtig für den Geldbeutel, sondern für die Zukunft unseres Planeten.
Schade, dass vielen Menschen das grüne Thema erst wichtig wird, wenn es ums eigene Portemonnaie geht. Nehmen wir die Energiekrise als Chance, um die globale Klimakatastrophe abzuwenden.
Geboren und aufgewachsen im Bergischen Land, fürs Studium ins Rheinland gezogen und schließlich das Ruhrgebiet lieben gelernt. Meine ersten journalistischen Schritte ging ich beim Remscheider General-Anzeiger als junge Studentin. Meine Wahlheimat Ruhrgebiet habe ich als freie Mitarbeiterin der WAZ schätzen gelernt. Das Ruhrgebiet erkunde ich am liebsten mit dem Rennrad oder als Reporterin.
