"Gossert" an der Lange Straße schließt Ende Januar

Aus für den Hobby-Shop

Marion Gossert wirft das Handtuch. Nach fast 41 Jahren schließt sie ihren Hobby-Shop Gossert. "Von Beratung allein kann ich nicht leben", sagt die 56-Jährige. Ende des Monats ist an der Anschrift Lange Straße 69 definitiv Schluss.

von Abi Schlehenkamp

HABINGHORST

, 22.01.2016, 10:58 Uhr / Lesedauer: 1 min

Auch der Umzug ein paar Häuser weiter die Lange Straße runter vor einem Dreivierteljahr Jahr hat nichts mehr ändern können. Dabei ist der Laden ein Eldorado für alle Leute, die gerne basteln, werkeln, malen, stricken, sticken, batiken, drucken oder noch mindestens doppelt so viele andere Dinge mit den eigenen Händen unternehmen. Und wer schraubentechnisch im Baumarkt nicht klar kommt, kann bei Gossert fündig werden. Ach ja, Baumärkte. Genau die gab es damals noch nicht, als Günther Gossert das erste Geschäft am 1. März 1975 an der Lange Straße eröffnete. Damals bestand das Sortiment hauptsächlich aus Heimwerkerbedarf, denn die hohe Zeit des Baumarktbooms hatte noch nicht begonnen.

"Klar tut das weh"

Im Laufe der Zeit kamen dann immer mehr Bastel-Artikel, Grundausstattungen und Details hinzu. „Klar tut das weh, wenn ich aufhöre“, sagt Marion Gossert. Den letzten Impuls, nachdem ihr Vater im vergangenen Oktober gestorben ist, gab eine vermeintliche Kundin vor wenigen Tagen, wie die gelernte Einzelhandelskauffrau erzählt. „Sie kam in den Laden, mit Wolle von Aldi oder Lidl, ich weiß es nicht so genau. Und wollte von mir wissen, wie das funktioniert.“ Das Stricken? Als sie nicht habe helfen wollen, habe die Frau sie als unfreundlich bezeichnet. Dabei kaufe man ja auch nicht ein Stück Wurst bei Penny und lasse das dann bei der Metzgerei Schmidt schneiden, sagt die Geschäftsfrau.

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Auch die Sanierung der Lange Straße im Rahmen der Sozialen Stadt habe nicht wirklich zur Besserung beigetragen, meint sie. Und benennt als Beispiel die zumindest für Auswärtige schlecht identifizierbaren Parkregeln mit den Nagel-Markierungen. „Bei Regen kann man die kaum erkennen“, erklärt Gossert. Und wenn, wie geschehen, ein Kunde für 3 Euro im Laden eingekauft, sich aber draußen ratzfatz eine Knolle eingefangen habe, komme der nicht wieder.

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