Globus entlässt erste Mitarbeiter in Castrop-Rauxel Geschäft soll aber besser laufen als erhofft

Globus entlässt erste Mitarbeiter: Geschäft soll aber besser laufen als erhofft
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Wer mit Leuten aus der Unternehmenszentrale gesprochen hat, der konnte bisher nur eine Welle der Begeisterung wahrnehmen. Rund um die Globus-Eröffnung im Herbst 2022 entstand reichlich Euphorie. Inzwischen scheint sie aber auch ersten internen Problemen gewichen. Von einer regelrechten Kündigungswelle ist hinter vorgehaltener Hand die Rede. Der Laden laufe nicht. Ein vielleicht sogar böswilliges Gerücht oder die Wahrheit? Wir haben recherchiert und das Unternehmen befragt.

Im Gespräch sei sogar eine Schließung, wenn es nicht bald besser laufe, war von ehemaligen „Globianern“ zu hören. Mehrere Mitarbeiter seien jetzt, wenige Monate nach dem Start, entlassen worden. Auch manch ein Abteilungsleiter fange inzwischen an zu zittern.

Eine Schließung des Marktes? An dieser Stelle? Nach diesen immensen Investitionen in eine überkommene Immobilie? Wer im Real, dem Vorgänger-Markt an der Siemensstraße, einkaufte, der wusste, dass hier reichlich Sanierungsbedarf bestand. Globus entkernte die Halle, baute im Innern alles neu auf und präsentierte im Herbst eine Tipp-Topp-Markthalle: geräumig, freundlich, übersichtlich.

Der neue Globus im CastropPark
Der neue Globus im CastropPark hat Ende 2022 eröffnet. Aus internen Kreisen gab es nun Kritik. © Globus

„Haben uns Castrop-Rauxel verschrieben“

Die Aussage aus internen Kreisen macht uns stutzig. Das klingt wenig plausibel. Wir fragen bei der Unternehmensführung an und bekommen Antworten von Marktleiter Patrick Schlüter. Der stellt gar nicht in Abrede, dass es zu Entlassungen gekommen sei. „Wir können bestätigen, dass wir uns von einigen unserer Mitarbeitenden aus den Bereichen Warenverräumung und Gastronomie getrennt haben. Ebenso haben uns in denselben Bereichen einige Kollegen und Kolleginnen verlassen, da die Arbeit nicht ihren Erwartungen entsprach“, räumt er ein.

Aber: „Bei Globus setzen wir ein für den Lebensmittelhandel besonderes Konzept um. Unsere Mitarbeitenden sind Mitgestalter mit großer Entscheidungsfreiheit“, so Schlüter, der zum Start die Leitung übernahm und später an Dominik Trieba, den einstigen Real-Chef vor Ort, übergeben soll. „Wir haben uns dem Standort Castrop-Rauxel verschrieben, in die Region investiert und darüber hinaus zu den von Real übernommenen 111 Mitarbeitenden zusätzliche 150 Arbeitsplätze geschaffen“, erklärt Schlüter.

Geschäft: „Über unseren Erwartungen“

Man sei sogar weiter auf der Suche nach Mitarbeitern für Metzgerei, Bäckerei, Gastronomie, Käse- und Fischtheke. „Wir freuen uns über jeden, der mit uns den Standort weiterentwickelt und Lust hat, mit uns zu wachsen“, so Schlüter.

Keine Frage, es sei nach wie vor eine Herausforderung für das saarländische Unternehmen, im Ruhrgebiet bekannter zu werden. Umso mehr freue es die Geschäftsleitung, „dass sich unser Engagement auszahlt und die Geschäftsentwicklungen bislang über unseren Erwartungen liegen“.

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