
Globus eröffnete am Donnerstag (15.9.2022) eine neue Markthalle in Castrop-Rauxel. Es ist das vierte SB-Warenhaus im Ruhrgebiet, das 61. in Deutschland. Für Kassiererin Birgit Kühn (58) war es ein Nachhausekommen, für Geschäftsführer Matthias Bruch eine besondere Eröffnung. © Tobias Weckenbrock
Mitarbeiterin Birgit Kühn: Tränen bei Globus-Eröffnung in Castrop-Rauxel
Neue Markthalle
Birgit Kühn applaudiert, als die ersten Kunden Einkaufswagen durchs Spalier schieben. Und wischt sich letzte Tränchen weg. Tränen der Rührung über die Globus-Eröffnung in Castrop-Rauxel.
Seit über 30 Jahren arbeitet Birgit Kühn bei Real in Castrop-Rauxel. Als es Ende 2021 zu Ende ging mit dem Warenhaus an der Siemensstraße war sie traurig. Unsicher. Wie viele ihrer rund 140 Kollegen und Kolleginnen stand sie vor Fragen: Wie wird die Zukunft? Was müssen wir tun, um auch für Globus als Mitarbeiter weitermachen zu können? Diese Antwort gab es schnell: Globus wollte alle Mitarbeiter übernehmen. Jetzt können sie auch wieder vor Ort arbeiten. Der Donnerstag (15.9.) war für sie wie ein Nachhausekommen.
Fast alle der 140 Real-Mitarbeiter arbeiten heute im Unternehmen, das seine 61. Markthalle in Deutschland im CastropPark eröffnete. Mehr als 220 Beschäftigte sind jetzt sogar hier am Standort tätig, weil einige der Produktionsbereiche auch zwei der drei anderen Standorte im Ruhrgebiet mitversorgen: die gläserne Metzgerei zum Beispiel.

Patrick Schlüter (v.l.), Jan Störr, Bürgermeister Rajko Kravanja, Matthias Bruch, Dominik Trieba, Ralf Kunz, Harm Humburg, Thomas Godratschke, Petra Hesser und Aileen Gansloweit schneiden gemeinsam das Globus-Band durch. © Martin Steffen (Globus)
Am Donnerstag um 7.30 Uhr war noch ein breites Band zwischen Wand und Empfangstheke gespannt. Dahinter hielten Marktleiter Dominik Trieba und sein neuer Kollege Patrick Schlüter, Globus-Geschäftsführer Matthias Bruch und Bürgermeister Rajko Kravanja Reden. Gerichtet an über 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die vor ihnen standen. Darunter Birgit Kühn (58), die Kassiererin.
Als Dominik Trieba das Team der „Globianer“ lobte für ein wildes Dreivierteljahr, da kamen ihr erste Tränen. „Nicht aus Traurigkeit, sondern aus Rührung“, sagte sie später. Für sie seien acht Monate zu Ende, in denen sie an sieben verschiedenen Globus-Standorten in ganz Deutschland ausgeholfen habe: Krefeld, Tönisvorst, Koblenz, Rostock und andere. „Jetzt“, sagte sie später, „ist es für wie ein Zurückkommen nach Hause.“
„Globianer“ begrüßten Kunden mit Applaus
„Birgit Kühn ist ein ganz besonderer Mensch“, meinte Geschäftsführer Matthias Bruch über sie. Er war kam aus dem Hauptsitz im Saarland angereist, hat schon viele Eröffnungen von neuen Globus-Markthallen begleitet. „Hier aber“, sagte er, „ist eine besondere Stimmung.“ Birgit Kühn stehe Patin für die Stimmung in der Belegschaft: „Es gab eine starke Identifikation mit Real, die nun voll auf Globus übergegangen ist.“
Birgit Kühn sagte, nachdem sie mit vielen anderen ab 7.50 Uhr im Spalier und mit Applaus die ersten 100 Kunden begrüßt hatte: „Ja, wie geht’s mir schon? Ich bin einfach glücklich.“ Sie könne jetzt wieder an der Kasse sitzen, nicht mehr in Bussen, die Globus monatelang von hier, der Großbaustelle aus, in die anderen Standorte schickte. Der Real sei mehr als baufällig gewesen. Nun freue sie sich auf die neue Ausstattung. Neben den zwölf Kassenbändern mit Birgit Kühn und ihren Kollegen gibt es auch zehn SB-Kassen. Aber ohne Leute wie Birgit Kühn wird es hier auch in Zukunft nicht gehen.
Gebürtiger Münsterländer, Jahrgang 1979. Redakteur bei Lensing Media seit 2007. Fußballfreund und fasziniert von den Entwicklungen in der Medienwelt seit dem Jahrtausendwechsel.
