
© Uwe von Schirp (Archiv)
Gerade erst eröffnete Kneipe in der Altstadt ist schon wieder geschlossen
Überraschende Schließung
Die neue Pächterin hatte große Pläne. Viel Herzblut steckte sie in die Wiedereröffnung der Castrop-Rauxeler Altstadt-Kneipe. Nach gut einem Monat ist sie wieder dicht. Was ist passiert?
Rappelvoll war es am Tag der Wiedereröffnung Anfang Oktober in der Altstadt-Kneipe. Wer spät kam, musste sich mit einem Stehplatz begnügen.
Die neue Wirtin der „Klapsmühle“ und ihr Team hatten alle Hände voll zu tun. Trotz des hohen Stresslevels hätte der Neustart in der alten Kneipe für die junge Sechfach-Mama Sarah Jastrzembski nicht besser laufen können.
Auch an Halloween wurde hier gefeiert. Das erste Motto-Event nach langer Zeit an der Mühlenstraße 6. Sie wolle aus der Klapsmühle einen Ort machen, an dem sich jeder wohl fühlen kann, sagte die 31-Jährige Anfang Oktober im Gespräch mit unserer Redaktion. Die Handvoll Gäste nutzte den Gruselabend vor allem fürs Kartenspielen.
Doch zwei Wochen später ist die Kneipe wieder dicht. „Dauerhaft geschlossen“ steht auf einem Zettel im Schaukasten.
Gerichtsvollzieher in der Gaststätte
Wir fragen bei Sarah Jastrzembski nach und erhalten eine überraschende Antwort: „Der Pächter hat mir Schulden verschwiegen. Ich hatte keinen Monat geöffnet und einen Gerichtsvollzieher in der Gaststätte.“ Sie habe den Vertrag umgehend gekündigt. „Da ich nicht für andere die Schulden abarbeite, schon gar nicht zu Corona-Zeiten.“
Ihre Angst sei einfach zu groß, dass auch bei ihr Zuhause der Gerichtsvollzieher auftauchen könnte. „Wenn es mal in der Klapsmühle nicht läuft, schauen die, was dort pfändbar ist.“
1968 geboren und seit über 20 Jahren Redakteurin bei Lensing Media. Zuständig für den Dortmunder Westen mit seinen Stadtbezirken Lütgendortmund, Mengede und Huckarde sowie für die Stadt Castrop-Rauxel.
