Gasthof Lindenhofpark soll im Herbst eröffnen

In Deininghausen

Seit 2015 ist der Landgasthof Lindenhofpark im Castrop-Rauxeler Ortsteil Deininghausen geschlossen. Eigentlich war die Eröffnung für den Frühsommer geplant, doch der Eröffnungstermin wird sich nun noch etwas verzögern. Wie der aktuelle Stand der Dinge ist, erklären wir hier - und zeigen es in einer Fotostrecke.

DEININGHAUSEN

, 05.05.2017, 05:27 Uhr / Lesedauer: 2 min
Christian Rachner, Sprecher der Investor-Firma, avisiert nun den September für eine mögliche Eröffnung. Aber bis dahin ist noch viel zu tun, wie unsere Fotos zeigen.

Christian Rachner, Sprecher der Investor-Firma, avisiert nun den September für eine mögliche Eröffnung. Aber bis dahin ist noch viel zu tun, wie unsere Fotos zeigen.

Die Firma XL Rent, der das Objekt jetzt gehört, wartet noch auf die Baugenehmigung der Stadt. Die Toiletten, die sich bislang im Keller des Hauses befanden, sollen in einen neuen Anbau ausgegliedert werden. Der soll barrierefrei und behindertengerecht sein. Die Stadt habe noch Nachfragen zum Bauantrag gehabt, die Firma XL Rent muss jetzt nachbessern, ist aber zuversichtlich, dass alles klappt, sagt Christian Rachner, Prokurist der Automobile Darmas GmbH, im Gespräch mit unserer Redaktion.

Drei Pächter in der engeren Auswahl

Ist die Baugenehmigung da, dauert der Bau der Toilettenanlage etwa eineinhalb Monate, inklusive Durchbruch zum Hauptgebäude. Einen Pächter für das Objekt gibt es aber noch nicht. „Es gibt aber ein großes Interesse am Lindenhofpark“, sagt Rachner.

„Das liegt auch an der guten Lage und dem bekannten Namen.“ Drei Pächter seien in der engeren Auswahl, versprochen worden sei noch nichts. „Wir wollen erst vermieten, wenn alles durch ist“, sagt Rachner. Man wolle nach Fertigstellung des Innenausbaus noch einmal neu ausschreiben, um den perfekten Pächter zu finden. „Denn wir möchten jemand zuverlässiges, der lange bleibt“, sagt Rachner. Ab Herbst, möglicherweise im September, so Rachner, solle der Lindenhofpark zu neuem Leben erweckt werden. 

FOTOSTRECKE
Bildergalerie

Ein Rundgang über die Baustelle Lindenhofpark-Restaurant

Der Landgasthof Lindenhofpark in Deininghausen ist seit 2015 geschlossen. Das rustikale Haus wird seit nun über einem halben Jahr neu hergerichtet. VIele der alten Bestandteile - Vertäfelungen, Einrichtungsgegenstände, die alte Küche - sind gewichen, vieles ist inzwischen schon heller, freundlicher. Aber einige Bestandteile blieben ganz bewusst erhalten. September peilt der Investor inzwischen als Wiedereröffnungstermin an. Bis dahin muss noch ein Betreiber gefunden werden - und es wartet noch viel Arbeit auf die Bauarbeiter. Wir haben uns in allen drei Etagen des Gebäudes umgesehen und viel Altes, aber auch viel Neues entdeckt.
04.05.2017
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Wer das Hauptportal des Lindenhofparks in Deininghausen durchschreitet, steht in der Diele und sieht rechts gleich: Hier haben die Handwerker das Sagen - und noch viel, viel Arbeit vor sich.© Foto: Tobias Weckenbrock
Seit Ende der 1970er sorgten Peter und Marlene Schwarz in diesen Räumen dafür, dass niemand hungrig bleiben musste. Heute sind die alten Räume nur in Details wieder zu erkennen. Es ist heller geworden. Viel weiß, große Fenster - und wenig Vertäfelung.© Foto: Tobias Weckenbrock
Aber der Investor Christian Rach von XL-Rent achtet auch darauf, nicht alles Alte zu verbannen: Dieses kunstvolle Fenster zwischen dem großen Gastraum gleich links vom Haupteingangsportal und der Diele des Gebäudes ist erhalten geblieben.© Foto: Tobias Weckenbrock
In diesem Gastraum ist man schon recht weit: Die Wände weiß gestrichen, die Fensterfront rechts zum Parkplatz hin komplett erneuert, die hellen großen Bodenfliesen sorgen zusätzlich für eine helle, freundliche Atmosphäre.© Foto: Tobias Weckenbrock
Die neue Küche: Wo vorher die alte war, ist jetzt alles komplett gefliest - der Boden und die Wände bis zur Decke. Hier ist Platz für eine große Kochinsel.© Foto: Tobias Weckenbrock
Nicht mehr ganz aktuell sind die Pläne, die immer mal wieder modifiziert werden: Das Kellergeschoss ist gut an der langen Kegelbahn (oben) zu erkennen, die zwar renoviert, aber weitgehend so erhalten bleiben soll wie sie ist. Die Bestuhlungen und Raumaufteilungen in den Gasträumen ist noch offen. Im Keller an der zweiten Theke soll es in etwa so bleiben, wie es war. Und auch ein Prachtzimmer soll im alten Zustand erhalten bleiben.© Foto: Tobias Weckenbrock
Hier wird ein Durchbruch zum Hof gemacht. Hinten, wo derzeit noch der Teich an der Hauswand anliegt, wird ein neuer Sanitärbereich gebaut: Toiletten, die ebenerdig, also barrierefrei zu erreichen sind. Heutzutage ist das eine der baurechtlichen Vorgaben für gastronomische Betriebe, die früher ihre WCs oft im Keller hatten.© Foto: Tobias Weckenbrock
Das ist das Prachtzimmer, das in etwa so erhalten bleiben soll, wie es ist. Dazu zählen die dicken Holzbarren, die das Zimmer und die Vertäfelung an der Decke durchziehen. Auch der Giebelausbau zur Seite mit der kunstvoll geschnitzten Holzdecke und dem farbenfrohen Fenster nach außen bleiben.© Foto: Tobias Weckenbrock
Stundenlange Schnitzarbeiten muss ein Handwerker in diese Nische gesteckt haben. Die Ecke soll so bleiben, wie sie jetzt ist - nur aufgeräumt und sauber.© Foto: Tobias Weckenbrock
In dieser Nische ist auch das farbenfrohe Fenster, das an Kirchbauten erinnert. Es soll gereinigt und freigelegt werden, so dass wieder mehr Licht durchscheint.© Foto: Tobias Weckenbrock
Auch die Fackelleuchter mit dem lodernden Glühbirnen-Licht sollen erhalten bleiben.© Foto: Tobias Weckenbrock
Auch die Fackelleuchter mit dem lodernden Glühbirnen-Licht sollen in diesem Zimmer erhalten bleiben.© Foto: Tobias Weckenbrock
Die Rückseite des Gebäudes. Man sieht schon ansatzweise den angedachten Durchbruch. Hier wird ein Gebäude angebaut, das die Toiletten beherbergt. Der Teich an der Hauswand wird verschwinden.© Foto: Tobias Weckenbrock
Auch von außen zum Teil noch eine Augenweide, wenn man genau hinsieht: Auch in der Außenvertäfelung und den Holzbestandteilen der Fassade sind Schnitzereien zu sehen.© Foto: Tobias Weckenbrock
Der Biergarten: Inwieweit das den Lindenhofpark prägende Außen-Ambiente aufrecht erhalten wird, ist noch offen. Das Grundstück offeriert da jedenfalls sehr viele Möglichkeiten. Nach Informationen unserer Redaktion ist weiter hinten im Garten aber Baustopp verhängt, weil wohl ein Blindgänger in der Erde liegen soll.© Foto: Tobias Weckenbrock
Runtergekommen sind viele Bestandteile des Lindenhofparks heute. In den Wintermonaten gab es in der Wohnungen, die im ersten Obergeschoss ist, einen Wasserrohrbruch aufgrund der fehlenden Beheizung.© Foto: Tobias Weckenbrock
Zum Teil ist die lange Geschichte dieses Restaurants bis heute zu sehen - etwas angestaubt von den Bauarbeiten. Teile davon sollen erhalten bleiben, während andere Teile komplett renoviert und umdekoriert wurden.© Foto: Tobias Weckenbrock
Ab in den Keller: Dort gab es auch früher noch mehrere Gasträume, die zum Teil wieder genutzt werden sollen.© Foto: Tobias Weckenbrock
Die Kegelbahn liegt hinten im Dunkel. Solche Holzbarren wie die unterm Fenster rissen die Handwerker zuhauf von Wänden und Decken, um ein neues Ambiente zu schaffen.© Foto: Tobias Weckenbrock
Die Kegelbahn atmet die Geschichte des Hauses und eines ganzen Ortsteils: Der Kegelclub Gemütlichkeit feierte in den 50erJahren sein 20-jähriges Bestehen. Die Fotocollage hängt noch immer an der Wand der Kegelbahn.© Foto: Tobias Weckenbrock
Auch im Keller sind Laternen, die den Weg weisen: Was hier genau von der alten Gastlichkeit erhalten bleibt, oder was ersetzt und erneuert wird, ist noch nicht genau zu sehen.© Foto: Tobias Weckenbrock
Die alte Theke im Keller: Sie soll in dieser Form wohl erhalten bleiben, allerdings wieder instand gesetzt werden und bei großen Veranstaltungen als zweiter Ausschank vielleicht auch wieder genutzt werden.© Foto: Tobias Weckenbrock
Alte Devotionalien: Zapfhähne und Werbe-Deko stehen noch auf der Theke im Keller des Lindenhofparks von Deininghausen.© Foto: Tobias Weckenbrock
Die Handwerker haben sich zum Teil auf alten Fliesen notiert, was hier gemacht werden muss - damit es nicht vergessen wird. Die Fliesen werden später neuen weichen.© Foto: Tobias Weckenbrock
Die Handwerker haben alte Dekorationsgegenstände in einem Abstellraum erst einmal zur Seite gelegt. Alte Werbeschilder, vier alte Röhrenradiogeräte, eine Singer-Nähmaschine, Tierpräparate - es bleibt abzuwarten, ob der neue Betreiber damit seine Gasträume dekorieren will oder nicht.© Foto: Tobias Weckenbrock
Mehrere uralte Uhren, Lampen und andere Inneneinrichtungs-Gegenstände sind erst einmal in einem Abstellraum "geparkt".© Foto: Tobias Weckenbrock
Ob die Singer-Nähmaschine zur Deko jemals genutzt werden wird? Offen. Der Investor hat erst einmal andere Dinge zu regeln, der endgültige Betreiber ist noch nicht gefunden.© Foto: Tobias Weckenbrock
Ob da noch was rauskommt? Unklar. Vier alte Röhrenradios jedenfalls haben die Handwerker zur Seite gestellt.© Foto: Tobias Weckenbrock
Im Obergeschoss mit der riesigen hölzernen Dachterrasse gibt es zum Teil ebenfalls ganz besondere Stilelemente: Eine Wand und ihr dekorativ geschnitzter Unterbau erinnert stark an Deko-Elemente aus den Gasträumen unten.© Foto: Tobias Weckenbrock
Hier muss sich ein Maler in Gipsarbeiten lange ausgetobt haben, bis dieses Wandbild von uralten Bäumen neben der Terrassentür in der Wohnung oben fertig war.© Foto: Tobias Weckenbrock
Auf der anderen Seite der Tür ist diese Blume in die Wand geprägt.© Foto: Tobias Weckenbrock
Riesig erscheint das holzvertäfelte Schlafzimmer, wobei in die Dachschrägen auf beiden Seiten Kleiderschränke eingebaut waren. Das Zimmer ist "nur" etwa 2,30 Meter hoch - aber dadurch wird dann Heizenergie gespart. Das kann auch praktisch sein.© Foto: Tobias Weckenbrock
Die Türen stehen zurzeit offen, weil hier niemand mehr wohnt. Dennoch sagen die Handwerker, dass Nachbarn oft rüberkommen und fragen, wann hier wieder eröffnet wird.© Foto: Tobias Weckenbrock
Ein Drachenkopf auf einem alten Gehstock: Solche außergewöhnlichen Dinge findet man im Lindenhofpark.© Foto: Tobias Weckenbrock
Ein Drachenkopf auf einem alten Gehstock: Solche außergewöhnlichen Dinge findet man im Lindenhofpark.© Foto: Tobias Weckenbrock
Viel Arbeit wartet noch auf die Handwerker. Ob sich ein angepeilter Eröffnungstermin noch im Jahr 2017 halten lässt, erscheint ob der noch zu leistenden Arbeit fraglich.© Foto: Tobias Weckenbrock
Ein Gastraum im Erdgeschoss: Der Lindenhofpark wird nach der Renovierung auch durch die verschiedenen Charaktere seiner Räume bestechen können.© Foto: Tobias Weckenbrock
Wir verlassen das Restaurant auf dem Weg, auf dem wir gekommen waren. © Foto: Tobias Weckenbrock
Christian Rachner, Sprecher der Investor-Firma, avisiert nun den September für eine mögliche Eröffnung. Aber bis dahin ist noch viel zu tun, wie unsere Fotos zeigen.© Foto: Tobias Weckenbrock
Ein ganzer Stadtteil, vielleicht sogar mehr als das wird froh sein, wenn im bekannten und beliebten Lindenhofpark wieder geschmaust und gespeist werden kann.© Foto: Tobias Weckenbrock
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Einiges hat sich schon getan:

Bis dahin wird fleißig gearbeitet. Die Handwerker, die schon im Januar bei einem Recherchebesuch vor Ort waren, sind auch beim Termin am Donnerstag bei der Arbeit. Viel hat sich aber getan im Vergleich zum Jahresbeginn: Die Räume, die früher durch viel verbautes Holz dunkel und urig waren, sind heute viel heller. Große helle Fliesen auf den Fußböden sorgen dafür, dass sich das Licht, das durch die an der Giebelseite ausgetauschten Fenster hereinfällt, viel besser verteilt als früher.

Den Räumen verpassen die Bauarbeiter verschiedene Charaktere. Dabei wurden Holzbalken fast überall im Erdgeschoss herausgebrochen, Vertäfelungen wichen einem weißen Anstrich. Nur in einem Raum vom Eingang aus gesehen hinten rechts ist es so urig geblieben wie vorher: Der Raum soll auch so erhalten bleiben, um an die alten Zeiten in der Gaststätte zu erinnern. Rötliche lodernde Laternen an den Wänden, eine mit feinen Schnitzereien versehene Deckenauskleidung in einem Erker, der ein Fenster in der Art eines Kirchenfensters nach draußen hat: Das bleibt.

"Haus hat offensichtlich einen guten Ruf"

Im Keller, auf der alten Kegelbahn, wird nicht so viel gemacht. Vieles soll in etwa bleiben, wie es war. Das ist zum Beispiel bei einer alten Theke so, die dort steht, soll, während von der im Erdgeschoss rein gar nichts übrig blieb. Und im Obergeschoss, da, wo das Wirte-Ehepaar Schwarz wohnte, ist auch noch reichlich Arbeit, wenn die Wohnung wieder vermietet werden soll. Für den Anbau der ebenerdig erreichbaren Toiletten ist zumindest ein Durchbruch schon angedeutet.

„Es kommen immer mal wieder Leute vorbei und fragen, wann es wieder los geht“, sagt einer der Handwerker. „Dieses Haus hat offensichtlich einen guten Ruf, einen guten Namen.“ Und das seien bei weitem nicht nur Nachbarn und Anwohner aus Deininghausen darunter.

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