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Gaspreise bei den Stadtwerken Castrop-Rauxel sind gestiegen
Stadtwerke
Der Energiemarkt bringt in der Gas-Krise steigende Preise. Manche Billiganbieter kündigen ihren Kunden. Die Stadtwerke Castrop-Rauxel wurden für viele zur Alternative. Das hat Konsequenzen.
Heftig umkämpft ist der Energiemarkt seit dem Herbst. Die Preise für Strom und Gas steigen bei vielen Anbietern. Je nachdem, wie gut sich die einzelnen Energieversorger bevorratet haben, ändern sich die Preise immer wieder. Das kann für manche Kunden zu sehr hohen Mehrkosten führen.
Schlimmer noch: Manche Anbieter kündigen einfach die Erdgaslieferverträge. Vor allem Anbieter von günstigen Tarifen fallen hier auf. Die Kunden werden dann automatisch durch den Grundversorger beliefert. Und suchen sich häufig einen neuen Anbieter. Das ist gerade aber schwierig.
Energieversorger wie die Stadtwerke Castrop-Rauxel gehörten nie zu den Billiganbietern. Hier wirbt man mit dem lokalen Engagement in der Energiewende oder der Bodenständigkeit des Unternehmens, wie Geschäftsführer Jens Langensiepen immer wieder betont hat. In der Gas-Krise zahlte sich das jetzt aus.
Weil die Nachfrage groß ist, mussten Stadtwerke Preis anpassen
Noch Mitte Dezember, so berichteten wir damals, lagen die Stadtwerke mit 9 Cent / kWh Gas gut im Rennen. Inzwischen wurden die Preise aber angepasst. Aktuell (Stand 28.12.) zahlen Neukunden 12,99 Cent / kWh Gas. Der Grundpreis bleibt unverändert bei 11,90 Euro im Monat. Auch für Bestandskunden ändert sich nichts.
Grund ist nach Angaben der Stadtwerke die hohe Nachfrage. Auch wenn man online derzeit keine Verträge abschließen kann und die Stadtwerke Castrop-Rauxel nicht in den Vergleichsbörsen auftauchen, war die Nachfrage groß. „Wir wurden überrannt“, hieß es am Dienstag im Kundenbüro dazu.
Die Folge von mehr Kunden und mehr Gaslieferung: Die Stadtwerke müssen mehr Gas einkaufen. Und das ist zurzeit auf dem Markt teuer. Wer sich für die Stadtwerke und ihren Gas-Tarif interessiert, sollte sich per Telefon oder in der Geschäftsstelle an der Lönsstraße 12 beraten lassen.
Grundversorger haben aktuell nicht den schlechtesten Tarif
„Man kommt zurzeit kaum unter 11 Cent“, hatte Verbraucher-Beraterin Elisabeth Wigger-Düsing bereits Mitte Dezember im Gespräch mit unserer Redaktion gesagt. Vor einem Jahr seien es 4 bis 6 Cent pro Kilowattstunde gewesen. Da kann sich der Preis unter Umständen verdoppeln.
Interessanter Weise sind auch die Grundversorger in diesen Tagen nicht immer die teuersten. Für Castrop-Rauxel ist das Eon. Hier landet der Kunde bei einer Kündigung des bestehenden Vertrages automatisch. Im Grundversorgungstarif zahlt man aktuell 7,26 Cent/kWh, ab 1.1. 2022 dann 8,66 Cent/kWh. Bei Abschluss eines Jahresvertrags bei Eon sind es dagegen aktuell 17,26 Cent. Damit ist der Grundversorgungstarif anders als in der Vergangenheit sogar günstiger als der Laufzeitenvertrag.
Auf Anfrage unserer Redaktion erklärte Stadtwerke-Geschäftsführer Jens Langensiepen, sein Unternehmen biete Interessierten als Service an, bei den Stadtwerken ihre Kontaktdaten zu hinterlegen. Man werde sich bei den Interessenten melden, sobald die Energiemärkte die Stadtwerke wieder in der Lage versetzten, Preise unterhalb der Gas-Grundversorgung anbieten zu können.