FWI sprach über Action-Markt und neuen Discounter

Fraktionssitzung der Wählerinitiative

Große Pläne für Castrop-Rauxel: Es gibt ein neues Windrad und eine Action-Filiale - und noch ein Discounter soll kommen. Wird es Netto, Penny oder ein ganz anderer Markt? Bei der Fraktionssitzung der Castrop-Rauxeler Wählerinitiative wurde viel besprochen. Hier gibt es eine Übersicht der Themen.

CASTROP-RAUXEL

, 02.09.2016, 19:37 Uhr / Lesedauer: 2 min
Auf diesem Grundstück in Rauxel entsteht ein moderner Discounter.

Auf diesem Grundstück in Rauxel entsteht ein moderner Discounter.

Zwei interessante Großprojekte, eine Menge Ärger rund um den Hauptbahnhof sowie die Perspektiven in der Flüchtlingspolitik – das waren die dominierenden Themen in der knapp zweistündigen Offenen Fraktionssitzung der Freien Wählerinitiative (FWI) am Donnerstagabend im Hildegardisheim in Castrop-Rauxel. 

Die Besprechungen der Sitzung im Überblick:
Eine Action-Filiale zieht in die Netto-Immobilie an der Wartburgstraße. Ein Eröffnungstermin steht noch nicht fest.
Auf dem Hafengelände von Rütgers ensteht unter Regie der Stadtwerke ein großes Windrad. 
Ein moderner Discounter soll auf dem aktuell ungenutzten Grundstück an der Ecke Bahnhof-/Schulstraße entstehen. Unklar bleibt, welcher Discounter das sein wird. 
Der Neubau von Wohnungen für sozial schwächere Bevölkerungsschichten wurde von größeren Gesellschaften abgelehnt. Die Stadt ist für den Bau der 300 geplanten Einheiten auf sich selbst gestellt. 
Stark kritisiert wurde der Hauptbahnhof. Bemängelt wurde das Fehlen einer öffentlichen Toilette, die unsichere Umgebung der Sparkasse, die Verkehrssituation im Ampelbereich und die Überlastung des Park-and-Ride-Parkplatzes. Die Beschwerden wurden aufgenommen, aber Veränderungen liegen nicht in den Händen der Stadtverwaltung. 

Schandfleck in der Ortsmitte wird durch Discounter ersetzt

Die zentrale Botschaft lautet: Der hässliche Schandfleck in der Ortsmitte – vor 60 Jahren mal eine Gasolin-, später eine Aral-Tankstelle, dann zeitweise mal ein Carglass und zuletzt ein Gebrauchtwagenhandel – kommt weg. Stattdessen erhält Rauxel an der Ecke Bahnhof-/Schulstraße einen modernen Discounter.

„Dass dort eine solche Ansiedlung hinkommt, ist klar“, erklärte Heiko Dobrindt, Technischer Beigeordneter, am Freitag. Welcher Discounter sich dort ansiedeln wird, steht allerdings nicht fest. Dobrindt kann weder bestätigen noch dementieren, ob es der Netto von der Wartburgstraße sein wird. 

Der Netto-Expansionsleiter Bernd Stange erklärte dazu auf Anfrage unserer Redaktion: „Wir wären es gerne, aber wir sind es nicht.“ Auch Gerüchte um eine mögliche Penny-Filiale können nicht bestätigt werden.

Einzug der Action-Filiale ist sicher, Eröffnungstermin steht noch nicht fest 

Bombensicher ist hingegen, dass in die existierende Netto-Immobilie der stark expandierende holländische Non-food-Discounter „Action“ einziehen wird, den zahlreiche Holland-Urlauber kennen und schätzen. Er bietet über 6000 zumeist gnadenlos preisgünstige Artikel von Dekoration über Körperpflege, Spielzeug und Partyartikel bis hin zu Hausrat. Für den Standort Rauxel werden bereits Mitarbeiter gesucht, obgleich der Termin der Eröffnung noch nicht feststeht.

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Am Hafengelände ensteht das dritte große Windrad für Castrop-Rauxel 

Weit vorangeschritten sind hingegen bereits die Pläne für das Windrad auf dem Hafengelände von Rütgers. Nach Becklem und Schwerin das dritte große Windrad. Es entsteht unter Regie der Stadtwerke. „Wir haben die Situation, dass an solchen Industriestandorten die planungsrechtliche Situation sehr viel einfacher ist, als wenn man irgendwo in die Landschaft geht“, unterstrich Dobrindt. Und diese Chance wolle man jetzt ergreifen.

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Der Hauptbahnhof war Kritikpunkt 

Rund um den Hauptbahnhof gibt es weiter eine Menge Unzufriedenheit, wie auch aus den Beiträgen der Teilnehmer deutlich wurde. Hauptärgernis ist eine nach wie vor fehlende öffentliche Toilette. „Ich finde, man muss die Deutsche Bahn in die Pflicht nehmen, eine solche zu betreiben, am besten auf dem Berliner Platz“, gab Postel das Empfinden zahlreicher Personen wieder. Zum Teil werde die Notdurft in der Unterführung verrichtet.

Angesprochen wurden zudem die häufig als mulmig empfundene Situation im Bereich der Sparkasse, die nach wie vor ungelöste Verkehrssituation im Ampelbereich sowie eine Überbeanspruchung des Park-and-Ride-Parkplatzes, die Pendler zu langen Anfahrtzeiten zwängen. Der Beigeordnete Michael Eckhardt nahm die Beschwerden auf, ließ aber gleichzeitig mehrfach durchblicken, dass Verbesserungen, die nicht in den Händen der Stadtverwaltung lägen, nur schwerlich zu erreichen seien.

Wohnungsneubau wird schwierig: Stadt ist auf sich selbst gestellt 

Der wiederholt angekündigte Neubau von Wohnungen für sozial schwächere Bevölkerungsschichten gestaltet sich schwieriger als erwartet. Darüber berichtete der Beigeordnete Michael Eckhardt. Der Grund: Sämtliche größere Gesellschaften wie LEG, Vivawest oder Vonovia hätten abgewunken, sodass die Stadt die 300 Einheiten wohl in Eigenregie erstellen müsse.