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Spendenaktion: Castrop-Rauxeler spenden für geflüchtete Ukrainer
Ukraine-Krieg
Eine Gemeinde in Castrop-Rauxel hat zu Spenden aufgerufen. Die Resonanz am Sonntag ist riesig. Der Organisator ist überwältigt.
Friedbert Wefringhaus hat einen turbulenten Tag. Er spricht von einem „Lauffeuer“, das sich über Social Media in Gang gesetzt habe, nachdem er und seine Gemeinde in Frohlinde zu Spenden für die Ukraine aufgerufen haben. Der Castrop-Rauxeler ist Sprecher des Gemeindeausschusses der Kirche zu den Heiligen Schutzengeln in Frohlinde.
„Ich bin Christ“, sagt er. Für ihn ist deshalb klar, dass er helfen muss. Als er am Samstag von einer Spendenaktion der Kolpingsfamilie erfuhr, aktivierte er seine Kontakte im Pastoralverbund Castrop-Rauxel Süd.
Große Spendenbereitschaft
Seit 14 Uhr läuft die Spendenaktion und die Resonanz ist gewaltig. An der Kirche in Frohlinde sind die Parkplätze voll. Alle wollen Spenden abgeben. „Ich bin überwältigt“, sagt er am Nachmittag. Decken, Handtücher, warme Kleidung, Schuhe – all das wird benötigt. Noch am Abend werden die Spenden nach Dortmund gebracht, von wo sie dann nach Polen gebracht werden.

Die Spendenbereitschaft am Sonntag war überwältigend. © Volker Engel
Spontan bilden sich Menschenketten, die die Spenden in die Autos verfrachten, erzählt Wefringhaus. „Ich bin eigentlich gar nicht mehr der Organisator. Das organisiert sich hier alles von selbst.“ Firmen haben sich spontan bereiterklärt, die Spenden nach Dortmund zu fahren. Zehn Autos seien es inzwischen. Geplant hatte Wefringhaus eigentlich mit einer Fuhre, damit kommt er längst nicht aus.
Auch der Zeitraum der Spendenabgabe ist längst überschritten. 14 bis 16 Uhr hatte er eingeplant.
Doch schon am Mittag nach dem Gottesdienst seien Menschen auf ihn zugekommen und hätten gefragt, ob sie auch später oder am nächsten Tag spenden könnten. „Das Telefon stand nicht mehr still“, berichtete der Gemeindeausschusssprecher noch vor Beginn der Spendenaktion am Vormittag.
Da kündigte er auch an, dass die Kollekte des Gottesdienstes kommenden Sonntag zugunsten der Ukraine-Flüchtlinge gesammelt werden wird.

Noch können die Spenden nicht wieder verladen werden. © Privat
Den ganzen Nachmittag luden Helfer die Spenden in die Transporter. Doch bald war klar: in Dortmund geht nichts mehr. Auch in der Nachbarstadt war die Spendenbereitschaft so groß, dass die schieren Mengen an Spenden wohl kaum zu händeln waren. Am Abend luden rund 40 Helferinnen und Helfer in Frohlinde die Transporter also wieder aus. „Die Firmen brauchen die ja morgen früh wieder“, sagt Friedbert Wefringhaus. Wie es mit den Spenden weitergeht, das will er hoffentlich morgen geklärt haben.
Geboren und aufgewachsen im Bergischen Land, fürs Studium ins Rheinland gezogen und schließlich das Ruhrgebiet lieben gelernt. Meine ersten journalistischen Schritte ging ich beim Remscheider General-Anzeiger als junge Studentin. Meine Wahlheimat Ruhrgebiet habe ich als freie Mitarbeiterin der WAZ schätzen gelernt. Das Ruhrgebiet erkunde ich am liebsten mit dem Rennrad oder als Reporterin.
