In der Politik werden Diskussionen über einen Freedom Day laut, zu dem alle Corona-Maßnahmen enden würden. Castrop-Rauxeler äußern sich dazu. © Carlotta Vogelpohl

Coronavirus

Sollen die Corona-Maßnahmen weg? Das sagen die Castrop-Rauxeler

Großbritannien hat’s gemacht, Dänemark ist den Schritt gegangen: Die Aufhebung aller Corona-Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie wurde mit „Freedom Days“ gefeiert. Was sagen Castrop-Rauxeler dazu?

Castrop-Rauxel

, 22.09.2021 / Lesedauer: 3 min

Am Wochenende hat Andreas Gassen, Chef des Kassenärzte-Bundesverbandes, gefordert, Ende Oktober den „Freedom Day“ zu begehen. Ein Stichwort aus Großbritannien, das für das Ende aller Maßnahmen steht, die die Corona-Pandemie eindämmen soll(t)en.

Masken, Abstände, Hygiene, 3G, 2G: All das gehört dort der Vergangenheit an. Vergangene Woche zog Dänemark nach. Die Impfquote bei den Impfberechtigten übersteigt dort 85 Prozent, Politik und Regierung entschlossen sich zu dem einschneidenden Schritt.

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In Deutschland gab es ein großes Medienecho für Gassens Vorstoß. Vor allem Kritik. Aber wie sehen die Menschen in Castrop-Rauxel das? Wir fragten in der Altstadt und schrieben auch einige Vertreter aus Politik und Gesellschaft an.

Das sagten die Menschen bei unserer Straßenumfrage:

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Das sagten Politiker und andere Vertreter der Stadtgesellschaft:

Apotheker und Casconcept-Mitglied Winfried Radinger: „Es ist definitiv zu früh für einen konkreten Termin. Wenn die Impfquote gegen 80 Prozent geht, kann man kurzfristig einen Freedom Day bestimmen.“

Ratsmitglied und Bundestagskandidat Uwe Biletzke (Die Linke): „Hier sollten wir warten, bis der Inzidenzwert wieder bei 0 liegt und die Geimpften bei 100 Prozent angekommen sind.“

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SPD-Fraktionschef Daniel Molloisch: „Ich halte einen Freedom Day für das falsche Zeichen. Die Pandemie ist nicht vorbei und ich würde mir wünschen, dass wir uns durch eine hohe Impfquote wie in Dänemark weitere Lockerungen erarbeiten.“

Die FDP ist für den Freedom Day, die Grünen finden ihn unehrlich

Nils Bettinger, Castrop-Rauxels FDP-Chef: „Die Bundestagsfraktion der FDP hat mehrfach bei der Bundesregierung angefragt, wann genau die Grundrechtseinschränkungen wieder vollständig aufgehoben werden sollen. Bis zum Sommer hatte diese immer die Devise ausgegeben, dass dies der Fall sei, sobald jedem ein Impfangebot gemacht wurde. Jetzt, wo dieses Kriterium erreicht ist, wurden neue Variablen hinzugefügt. Die Bundes-FDP hält die Grundrechtseinschränkungen nicht mehr für begründbar, weshalb sie aufgehoben werden müssten.“

Grünen-Bundestagskandidat Nils Stennei: „Wenn ich einen einzigen Wunsch frei hätte, dann würde ich mir das Ende der Pandemie. Lieber schon gestern als heute. Da Wünsche uns im Kampf gegen eine Pandemie nicht weiterbringen, finde ich, dass die Politik auf Fragen wie Ihre mutige und ehrliche Antworten geben muss.

Einen Stichtag festzulegen, wäre meiner Meinung nach eine unehrliche Antwort, da die Lage von einem festgelegtem Datum schlichtergreifend nicht beeinflusst wird. Die Gefährdungslage ist der maßgebende Faktor. Der Ball liegt auf dem Elfmeterpunkt. Anstatt hektisch zu werden, sollten wir als Gesellschaft versuchen, den Ball sicher zu verwandeln.“

Dr. Holger Knapp, Hausarzt aus Ickern: „Bei der derzeitigen Impfquote besteht die Gefahr, dass unter den Ungeimpften die Inzidenz sprunghaft steigt, wenn man die Schutzmaßnahmen aufgibt. Das kann immer noch zu einer Überlastung des Gesundheitswesen führen. Andererseits hätten Ungeimpfte bei einer Ankündigung des Freedom Day noch Zeit, ihren Impfschutz nachzubessern. Wer dann immer noch nicht geimpft wurde, hat sich nun mal bewusst dazu entschieden und muss gegebenenfalls auch die Konsequenzen in Kauf nehmen. Ich finde es dem Großteil der geimpften Bevölkerung gegenüber unzumutbar, Einschränkungen hinzunehmen, die eigentlich nicht nötig sind. Der Zeitpunkt im problematischen Herbst/Winter ist natürlich nicht gerade günstig, zumal dann auch andere Infektionen wie Grippe und Erkältungskrankheiten sprunghaft ansteigen, wie man es jetzt bei Kindern sieht. Als vorsichtiger Mensch würde ich 2G-Maßnahmen favorisieren, um die Impfbereitschaft zu verbessern und um das Gesundheitswesen vor Überlastung zu schützen.“Was Castrop-Rauxeler Bürger auf der Straße antworteten: www.rn.de/castrop

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