Angler aus dem Verein DoCas-Blinker holten Mitte März Hunderte Fische aus dem Gondelteich im Castroper Stadtgarten.

© Tobias Weckenbrock

EUV: Es bestand keine Gefahr für die Fische im Gondelteich

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War es nun eine „Notabfischung“, wie die Angler sagten, oder eine längst abgesprochene und geplante zweite Aktion? Der EUV-Stadtbetrieb dementiert die Lebensgefahr.

Castrop

, 31.03.2022, 11:55 Uhr / Lesedauer: 2 min

Die Aufregung war recht groß vor zwei Wochen: Passanten, darunter offenbar auch Angelfreunde, sorgten sich um die Fische im Castroper Gondelteich. So wenig Wasser, dadurch wenig Sauerstoff: Sie seien in Lebensgefahr.

Es war wohl Zufall, dass nur zwei Tage nach den Beschwerden der Angelverein DoCas-Blinker vor Ort war und ein Vorstandsmitglied selbst von einer „Notabfischung“ sprach. Der EUV-Stadtbetrieb dementiert das vehement: Es habe keine Lebensgefahr bestanden, die Abfischung sei geplant und abgesprochen gewesen.

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Der Vorstands-Vize Torsten Werth-von Kampen kommentierte nun im EUV-Verwaltungsrat die Aufregung: „Wir haben beim Gondelteich nicht planlos gearbeitet, auch wenn dieser Eindruck vielleicht entstanden sein mag. Wir haben die Tiere auch keiner Gefährdung ausgesetzt.“

Schon im Herbst 2021 habe man mit dem Verein DoCas-Blinker, der hier Pächter des Gewässers ist, die Dinge besprochen: Man habe damals mit dem kontrollierten Ablass begonnen und den Teich erstmals abgefischt. Es wurde damals schon vereinbart, bei geringerem Wasserstand noch einmal abzufischen – so wie jetzt geschehen. „Es hat keine Gefahr für die Tierwelt bestanden“, so Werth-von Kampen.

Lag es am Tod von August Wundrok?

Im Winter starb August Wundrok, der jahrelang Kopf und Verbindungsglied des Vereins war und sich in Castrop-Rauxel auskannte und überdies ein Netzwerk hatte. Nun übernahmen die anderen Vorstandsmitglieder auch seine Aufgaben. Heinz Czayka selbst gebrauchte den Begriff „Notabfischung“ bei einer größeren Aktion des Vereins am 18. März. Der Dortmunder ist Organisationswart des Vereins und bezeichnete den Gondelteich als sein Lieblingsgewässer für sein Hobby.

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Derzeit ist es das aber eher nicht. Denn es ist kaum Wasser drin. Das liegt an den Bauarbeiten am Landwehrbach, oberirdisch zu sehen an den Rändern des Stadtgartens. Die bezeichnete Torsten Werth-von Kampen im Verwaltungsrat als größte Baumaßnahme, die der EUV jemals gestemmt hätte. Im Sommer werde man die Schillerstraße wieder herstellen. Bis dahin sollen dann die unterirdischen Bauarbeiten unterhalb des Stadtgartens abgeschlossen sein. Hier wird ein Betonrohr von rund zwei Metern Durchmesser im Erdreich verlegt. Um das zu bewerkstelligen und Tagesbrüche zu vermeiden, wurde Wasser aus dem Teich abgelassen.

„Nichts hat uns bisher zurückgeworfen“

Die Baumaßnahme insgesamt habe noch nicht unter dem Abriss von Lieferketten oder Corona-Problemen gelitten, so Werth-von Kampen. „Nichts hat uns bisher erheblich zurückgeworfen“, sagte er. Nur jetzt zeichne sich ab, dass die beauftragte Arbeitsgemeinschaft unter den bestehenden Preisen die Baumaßnehmen nicht weiter führen kann. Darum werde man in entsprechende Verhandlungen eintreten.

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