
© picture alliance/dpa
Führerschein-Umtausch: Wie viele Castrop-Rauxeler säumig sind, ist unklar
Straßenverkehr
Die erste Frist, alte Führerscheine umzutauschen, ist abgelaufen. Doch haben alle Castrop-Rauxeler ihre alten Lappen brav abgegeben? Das kann keiner sagen.
Die Richtlinie ist klar und minutiös ausgestaltet: Alle Castrop-Rauxeler und Castrop-Rauxelerinnen, die ihren Führerschein vor 2013 erworben haben, müssen ihn in den nächsten Jahren umtauschen. Je nach Jahrgang oder Ausstellungsdatum gelten unterschiedliche Fristen. So sieht es eine EU-weite Richtlinie vor.
Die erste Deadline ist nun verstrichen: Alle, die zwischen 1953 und 1958 geboren worden sind und noch einen alten, vor 1999 ausgestellten Führerschein besitzen, hätten diesen bis zum 19. Januar umtauschen müssen. Ob das in Castrop-Rauxel jeder getan hat oder ob noch einige verbotenerweise ihren grauen Lappen mit sich führen, kann keiner sagen.
Beantragt werden die Führerscheine im Bürgerbüro der Stadt, die Ausstellung läuft über das Straßenverkehrsamt des Kreises in Marl. Sowohl Stadt als auch Kreis haben aber keine Daten dazu, wie viele Bürgerinnen und Bürger aus Castrop-Rauxel den alten Führerschein noch haben, obwohl sie ihn nun hätten umtauschen müssen.
Seit Dezember: 536 Umtäusche
Der Kreis kann auf Anfrage nur zwei Zahlen liefern: In Castrop-Rauxel haben seit Einführung des EU-Führerscheins 1999 bis zum Stichtag 19.1. insgesamt 24.491 Personen ihren bisherigen Führerschein in einen EU-Führerschein umgetauscht. Allein zwischen dem 1.12.21 und dem ersten Umtausch-Stichtag im Januar waren es 536. Für die wenigen Wochen seien das „recht viele“, sagt Kreissprecherin Lena Heimers. Allerdings handele es sich bei den 536 Personen nicht automatisch nur um diejenigen, die von der Frist am 19.1. betroffen sind. Es fielen auch Personen darunter, die ihren alten Führerschein zum Beispiel verloren haben. Oder deren Umtauschfristen erst in den kommenden Jahren enden.
Denn insgesamt läuft die Umtausch-Aktion bis 2033. Wer nun unerlaubterweise seinen alten Lappen behalten hat, muss erst Konsequenzen fürchten, wenn es rauskommt. Zum Beispiel bei einer Verkehrskontrolle. Dann könnte es ein Verwarngeld geben, heißt es bei der Stadt.
Ist fürs Journalistik-Studium vor 20 Jahren nach Dortmund gezogen und hat danach jahrelang in der Nachrichtenredaktion gearbeitet. Lebt schon lange im Dortmunder Westen und freut sich, hier und in Castrop-Rauxel auch journalistisch unterwegs zu sein.
