Emscherkunst entsteht in Ickern am Hochwasser-Rückhaltebecken: Hier wird seit Monaten an diesen Betonröhren gewerkelt, in denen man ab diesem Frühjahr sogar übernachten kann.

© Daniel Sadrowski

Eröffnungstermin für Betonröhren-Hotel an der Emscher steht fest

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Die Emschergenossenschaft mauert noch: Sie will nichts genaues zu Betonröhren und Vogelwarte sagen, die in den Emscherauen entstehen. Aber jetzt ist klar, wann das Spezial-Hotel eröffnet.

Ickern, Mengede

, 05.02.2022, 11:55 Uhr / Lesedauer: 2 min

Die Urbanen Künste haben eine neue Attraktion in Castrop-Rauxel in Arbeit: Direkt auf der Stadtgrenze zu Dortmund, praktisch in Ickern und Mengede, wird seit Wochen gebaut an einem Hotel aus Betonröhren und einer Vogel-Beobachtungsstation.

Der Emscherkunstweg, der Name für die noch junge Rad-Strecke entlang des gleichnamigen Flusses, wächst und gedeiht: Am 14. Mai 2022 eröffnet nach Angaben der Macher das neue Röhrenhotel, das einem Vorbild im Bottroper Bernepark nachempfunden ist. Gestaltet wird es vom Künstler Andreas Strauss nahe dem Hof Emscher-Auen.

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Von dort aus kann man die Natur des idyllischen Hochwasserrückhaltebeckens genießen. Es werden drei Röhren für jeweils zwei Personen für Übernachtungen angeboten. In der Original-Schreibweise des österreichischen Künstlers wird es „dasparkhotel_inside-outside“ heißen. „Es handelt sich auch um eine Maßnahme der Infrastruktur für die Radtouristen“, sagte Britta Peters. Sie ist künstlerische Leiterin der Urbanen Künste Ruhr.

Daneben entsteht ein Pavillon zur Vogelbeobachtung. Vögel gibt es hier reichlich, auch besondere und seltene Arten. Denn wo die Emscher geordnet über die Ufer treten kann, wenn es Starkregenereignisse wie im Jahr 2021 gibt, sind kleinere Seen und rundherum Feuchtgebiete entstanden, in denen sich zum Beispiel der Reiher und über 100 weitere Arten sehr wohl fühlen.

Die Urbanen Künste Ruhr sind eine Nachfolge-Organisation der Kulturhauptstadt Ruhr 2010, aber längst aus deren Schatten herausgetreten. Mit einem Etat von 3,7 Millionen Euro pro Jahr geben sie dem kulturellen Leben im Revier starke, häufig extravagante Impulse und kümmern sich gemeinsam mit der Emschergenossenschaft und dem Regionalverband Ruhr um den Emscherkunstweg, der wegen der Renaturierung der einstigen „Köttelbecke“ Chancen hat, so populär wie der Ruhrtalradweg zu werden.

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Die Emschergenossenschaft sieht in den speziellen Behausungen auch eine Symbolik für den Fluss: „Vom Prinzip her symbolisieren die Röhren die Hauptarbeit der Emschergenossenschaft während unseres 30-jährigen Emscher-Umbaus: Es sind mehr als 430 Kilometer an neuen unterirdischen Abwasserkanälen verlegt worden“, so Sprecher Ilias Abawi.

Mit dem Unterschied: Dort fließt nun die „Schwatte Emscher“, also das Schmutzwasser. Zum Schlafen sind diese Kanäle also nicht geeignet. Die „Blaue Emscher“ dagegen, die an diesem Ort stellenweise durch die Landschaft mäandert, die kann man dabei genießen.