Der Aufstieg zur höchsten Deponie im Erin-Park.

© Dieter Düwel

„Hügel-Hopping“ mit dem Rad zeigt, wie grün Castrop-Rauxel ist

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Die Fahrradsaison ist in vollem Gang. Es gibt tolle Radwege in unserer Stadt. Warum nicht mal die schönsten Aussichtspunkte ansteuern? Wir haben uns eine durchaus anspruchsvolle Tour überlegt.

Castrop-Rauxel

, 14.05.2021, 14:55 Uhr / Lesedauer: 3 min

Castrop-Rauxel galt früher als „Industriestadt im Grünen“. Daraus wurde dann die „Europastadt im Grünen“. Das „Grün“ ist auf jeden Fall geblieben und wird vor allem deutlich, wenn man von oben auf unsere Stadt schauen kann.

Da in dieser Jahreszeit viele Menschen mit dem Rad unterwegs sind, schlagen wir vor, vier Hügel zu ‚erfahren‘, von denen man eine tolle Aussicht hat. Eins vorweg: die Route im Süden der Stadt ist nicht ohne. Hier ist es besonders hügelig. Aber mit einem Pedelec geht’s ohne große Anstrengung.

Unser Ausgangspunkt ist die alte Naturhindernis-Rennbahn am Schweriner Berg. Hier fanden bis 1970 die Castroper Pferderennen statt, die in Spitzenzeiten bis zu 30.000 Zuschauer anlockten. Vom ehemaligen Zielrichterturm hat man einen guten Blick auf das Gelände der Rennbahn und zum Teil auch auf die nahe gelegene Castroper Altstadt.

Halde Schwerin: Blick über das Ruhrgebiet

Aber es geht natürlich noch höher. Nicht allzu weit entfernt befindet sich die Halde Schwerin, der höchste Punkt unserer Tour. Oben auf dem Schweriner Berg angekommen, ist der Weg zur Halde ausgeschildert. Über die Grimbergstraße und Bodelschwingher Straße gelangt man zum Einstieg in den Weg zum Gipfel.

Mit einem Pedelec ist die Anfahrt kein Problem, ansonsten muss man schon mal schieben oder das Rad auf halber Strecke parken und zu Fuß die Treppen steigen.

Die Sonnenuhr auf der Halde Schwerin

Die Sonnenuhr auf der Halde Schwerin © Dieter Düwel

Auf jeden Fall lohnt sich der Aufstieg zur großen Berghalde. Hier befinden wir uns 151 Meter über dem Meeresspiegel. Im Mittelpunkt ragt die große Sonnenuhr des Castroper Künstlers Jan Bormann in den Himmel.

Sie besteht aus 24 Edelstahlsäulen mit einer Höhe von zehn Metern, die einen Kreis von 16,5 Metern bilden. Man hat einen eindrucksvollen Blick in alle Himmelsrichtungen, sei es in Richtung Osten auf den Dortmunder Florianturm oder auf die Ausläufer des Sauerlandes, sei es in Richtung Westen über den Hammerkopfturm bis zur Halde Hoheward. Bei klarer Sicht kann man sogar den Bottroper Tetraeder oder den Gasometer in Oberhausen erkennen.

Der Blick von der Halde Schwerin in Richtung Westen

Der Blick von der Halde Schwerin in Richtung Westen © Dieter Düwel

Sobald man sich daran satt gesehen hat, geht es bergab in die Castroper Altstadt. Unser Ziel ist der Erinpark. Zunächst fährt man die Bodelschwingher Straße zurück bis der Hammerkopfturm auf der rechten Seite erscheint. Gegenüber führt der schöne Radweg der Heinrichstraße zurück zur Rennbahn. Kurze Abstecher in den Schlosspark Goldschmieding oder die Kleingartenanlage „Am Schellenberg“ lohnen sich immer.

Erinpark: Blick auf die Altstadt

Über den Biesenkamp und die Herner Straße erreicht man den Erin-Park, das Gelände der ehemaligen Zeche Erin. Hier ist ein Gewerbegebiet sowie ein Naherholungsgebiet mit Bachläufen, Teichen und Hügeln entstanden. Die höchste Deponie ist nicht zu verfehlen. Von ihrem Kamm lässt sich der Blick über die Altstadt mit Luther- und Lambertuskirche sowie den hügeligen Park genießen.

Wer jetzt noch Lust, Zeit und vor allem Kondition hat, sollte mit in den Norden der Stadt kommen, die schönen Radwege bis zum Emscherweg laden dazu ein. Es geht entlang der Holthauser Straße und des Westrings bis zum Schloss Bladenhorst.

Hier gibt es immer schöne Motive, die die Herzen von Hobbyfotografen höher schlagen lassen. Dann geht’s weiter über die Brücke am Rhein-Herne-Kanal bis zur Pöppinghauser Straße. Von hieraus ist es nicht mehr weit bis zum Emscher-Radweg. Der Abschnitt des Emscherwegs, der über Castrop-Rauxeler Stadtgebiet führt, erstreckt sich von Pöppinghausen bis zum Hochwasserrückhaltebecken (HRB) Ickern/Mengede.

Walkway and Tower: Blick auf Emscher und Wasserkreuz

Wir fahren in Richtung Osten und kommen nach ungefähr einem Kilometer zum letzten Aussichtspunkt unserer Hügel-Hopping-Tour, den „Walkway and Tower“ des japanischen Künstlers Tadashi Kawamata.

Der Walkway and Tower am Emscher-Radweg

Der Walkway and Tower am Emscher-Radweg © Dieter Düwel

Über eine Wendeltreppe erreicht man die Aussichtsplattform, von der sich ein weiter Blick auf die Umgebung zwischen Emscher und Rhein-Herne-Kanal und das Wasserkreuz an der Wartburg eröffnet. Und man kann sich einen Überblick über die Bauarbeiten an der Renaturierung des Suderwicher Bachs verschaffen. Im Rahmen dieses Projekts wird die Emscher-Aue auf bis zu 90 Meter erweitert und eine neue naturnahe Trasse des Bachs gestaltet.

Blick vom Walkway and Tower auf die Emscher und die Bauarbeiten am Suderwicher Bach

Blick vom Walkway and Tower auf die Emscher und die Bauarbeiten am Suderwicher Bach © Dieter Düwel

Hier sind wir auch schon am Endpunkt unseres Castrop-Rauxeler ‚Hügel-Hoppings‘ angekommen, ungefähr nach knapp 20 Kilometern. Wer vom Radfahren noch nicht genug hat, kann den Emscher-Radweg weiter in beide Richtungen fahren oder auch hinter der Wartburg den Radweg am Rhein-Herne-Kanal entlang bis zum Schiffshebewerk Henrichenburg fahren.

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